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Silverstone: Fernandez siegt, Crash von Alex Márquez

Von Vanessa Georgoulas
Nach den MotoGP-Helden durften sich auch die WM-Teilnehmer der Mittelgewichtsklasse auf dem Silverstone Circuit messen. Den Sieg durfte Augusto Fernandez bejubeln, nachdem Alex Márquez in Führung liegend gestürzt war.

Das Moto2-Rennen von Grossbritannien fand nach dem ereignisreichen WM-Lauf der MotoGP statt. Deshalb konnten die Teilnehmer der mittleren WM-Klasse vom Gummi profitieren, den die Stars der Königsklasse zuvor gelegt hatten. Dynavolt Intact GP-Pilot Tom Lüthi, der nach seinem Qualifying-Sturz vom zwölften Platz losfahren musste, erklärte nach einem schwachen Warm-up-Auftritt auf «ServusTV»: «Da haben wir komplett in die falsche Richtung gearbeitet, also auch etwas gelernt.»

Und der Schweizer Kalex-Pilot fügte an: «Ich glaube, im Rennen wird das ein bisschen anders werden. Es ist wichtig, dass wir von Anfang an versuchen, den Gummi aus der MotoGP mitzunehmen und einen guten Start hinzubekommen.» Doch gleich nach dem Start musste sich der 32-Jährige damit begnügen, seine zwölfte Position zu halten.

An der Spitze kam Polesetter Alex Márquez gut weg und konnte die Führung behaupten, dahinter reihte sich Jorge Navarro ein, der vom zweiten Platz gestartet war. Weniger Glück hatte Augusto Fernandez, der bereits in den ersten Kurven von der dritten auf die siebte Position zurückfiel. So durfte sich Remy Gardner über die dritte Position freuen, allerdings musste er zuschauen, wie die beiden vor ihm fahrenden Kontrahenten schnell eine Lücke herausfuhren. Nach zwei Runden betrug sein Rückstand auf die Spitze bereits mehr als 1,6 sec, während Navarro nur knapp zwei Zehntel vom Leader trennten.

In der Folge konnte sich Lüthi nach vorne arbeiten, nach drei Runden war der 32-Jährige bereits auf Position 9 unterwegs. Marcel Schrötter, der das Rennen vom 13. Startplatz hatte in Angriff nehmen müssen, war hingegen beim Start auf die 15. Position zurückgefallen, die er auch nach vier Rennrunden belegte. Auch Lüthis Landsmann Dominique Aegerter, der vom 20. Platz losfahren durfte, büsste in den ersten Runden zwei Positionen ein und belegte nach vier Rennrunden die 22. Position. Die beiden Deutschen Philipp Öttl und Lukas Tulovic folgten auf den Positionen 28 und 29.

Crash von Alex Márquez in der 16. Kurve

In Runde 6 durfte sich Navarro beim WM-Leader Márquez bedanken, denn der Marc-VDS-Kalex-Pilot stürzte durch einen seltenen Fehler in der 16. Kurve und überliess dem 23-jährigen Campetella-Speed-Up-Piloten damit die Führung. Davon profitierte auch Lüthi, der eine weitere Position gewinnen konnte und nach sieben Umläufen auf der siebten Position unterwegs war. Schrötter war zu diesem Zeitpunkt nur noch als Sechzehnter unterwegs, Aegerter war wieder Zwanzigster, Öttl belegte den 26. Platz und Tulovic folgte auf Position 30.

Auch zur Rennmitte belegte Navarro die Spitzenposition, dahinter folgte Binder mit einem Rückstand von rund neun Zehnteln, vor Fernandez, der sich wieder nach vorne gearbeitet hatte, und Gardner. Tetsuta Nagashima, Fabio Di Giannantonio, Lüthi, Lorenzo Baldassarri – der als Achtzehnter gestartet war, Xavi Vierge und Mattia Pasini komplettierten die Top-10. Schrötter belegte immer noch Position 16, Aegerter hatte sich auf Platz 19 vorgearbeitet. Öttl folgte als Fünfundzwanzigster und Tulovic belegte zur Halbzeit P29.

In der zweiten Hälfte des Rennens konnte Binder den Abstand zum Leader schnell verringern, sodass er sechs Runden vor dem Ende den ersten Angriff wagen konnte. Dieser war von Erfolg gekrönt und Navarro musste daraufhin Fernandez abwehren, der auch in der Spitzengruppe unterwegs war. Der Speed-up-Pilot schaffte das – im Gegensatz zu Lüthi, der den Angriff von Baldassarri nicht abwehren konnte und auf Position 8 zurückfiel. Schrötter war fünf Runden vor dem Ende als Fünfzehnter wieder auf Punkte-Kurs, während Aegerter P20, Öttl P25 und Tulovic P27 belegten.

Am Rande der Strecke übte sich ein sichtlich zerknirschter Alex Márquez in Selbstkritik und klagte vor laufender Kamera: «Es war komplett mein Fehler, mir fehlte einfach das Vertrauen. Ich war zu spät auf der Bremse – das geht ganz auf meine Kappe.» Der Spanier blieb nicht der Einzige, der stürzte, auch Bradley Smith und Sam Lowes stiegen im Verlauf des restlichen Rennens ab.

Auf der Piste eroberte derweil Navarro die Führung zurück und versuchte daraufhin, eine kleine Lücke auf Binder und Fernandez herauszufahren. Seine Verfolger bekämpften sich und leisteten dabei unfreiwillige Schützenhilfe.

Doch damit war es nicht gelaufen, denn am Ende kämpften Navarro und Fernandez um den Sieg – und letzterer behielt schliesslich die Oberhand, weil er sich in der vorletzten Kurve durchsetzte. So durfte der 21-Jährige seinen zweiten Moto2-Sieg feiern, Navarro, der in der Moto2 noch nie gewonnen hat, musste sich mit dem zweiten Platz vor Binder, Gardner, Nagashima, di Giannantonio, Baldassarri, Lüthi, Marini und Vierge begnügen. Auch Lecuona, Martin, Pasini, Schrötter und Locatelli holten Punkte. Aegerter (P18), Öttl (P24) und Tulovic (P26) gingen leer aus.

Moto2-Ergebnis, Silverstone

1. Fernandez. 2. Navarro. 3. Binder. 4. Gardner. 5. Nagashima. 6. Di Giannantonio. 7. Baldassarri. 8. Lüthi. 9. Marini. 10. Vierge. Ferner: 14. Schrötter. 18. Aegerter. 24. Öttl. 26. Tulovic.

WM-Stand nach 12 von 19 Grand Prix

1. Márquez 181. 2. Fernandez 146. 3. Lüthi 146. 4. Navarro 146. 5. Binder 125. 6. Baldassarri 124. 7. Schrötter 116. 8. Marini 108. 9. Bastianini 74. 10. Di Giannantonio 69. Ferner: 20. Aegerter 12. 28. Tulovic 3. 30. Raffin 3.

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