Jesko Raffin: «Vertrauen ins Motorrad fehlt noch»
Jesko Raffin
Zunächst tat sich Jesko Raffin noch schwer damit, den 19. Platz im Moto2-WM-Lauf auf dem Twin Ring Motegi zu verdauen. Doch nachdem der Schweizer das Rennen mit seiner Crew genauer unter die Lupe genommen hatte, zog er dann doch ein positives Fazit. «Insgesamt betrachtet bin ich mit diesem Wochenende zufrieden. Rang 19 entspricht zwar nicht unseren Vorstellungen, aber wir haben in den 22 Runden wichtige Fortschritte gemacht», tröstete er sich.
Raffin schilderte daraufhin: «Ich bin am Start gut weggekommen und ich war auch in der ersten Kurve auf einer guten Linie. Ich habe wirklich stark reingehalten und viele Position gutgemacht. Aber am Scheitelpunkt ist es ziemlich eng geworden. Mir ist nichts anderes übrig geblieben, als auszuweichen. Daher habe ich viel Schwung für die nächste Gerade verloren.»
Und der 23-Jährige analysierte seufzend: «Mein Hauptproblem in der Anfangsphase war sozusagen das Gleiche wie beim letzten Mal. Mir fehlt einfach noch das Vertrauen in das Motorrad. Und das braucht es zum Überholen, da das Bike am Limit sehr wenig Spielraum lässt. Sogar einen langsameren Fahrer locker zu überholen, bereitet mir derzeit Mühe. Ich tue mich schwer damit, diese Schwelle zu überwinden und trotzdem die Linie zu halten.»
Ursache sei dabei nicht nur das Motorrad, stellte Raffin klar. «Teilweise geht das auch auf meine fehlende Erfahrung mit diesem Bike zurück», erklärte er selbstkritisch, fügte aber auch eilends an: «Ansonsten verlief das Rennen sehr positiv. Mein Gefühl war von Anfang an gut und ich habe mit Blick auf meinen Fahrstils für die nächsten Rennen und natürlich auch für nächstes Jahr etwas Wichtiges gefunden. Als meine Position mehr oder weniger fix war, habe ich in dieser Hinsicht vieles ausprobiert. Ab diesen Zeitpunkt war das restliche Rennen ein gutes Training für mich.»
«Natürlich habe ich bis zum Schluss gepusht und alles gegeben, aber ich habe mit jeder Runde meinen Fahrstil angepasst. Das hat wirklich super funktioniert. Obwohl die Reifen mehr und mehr abgebaut haben, konnte ich eigentlich mit jeder Runde schneller fahren. In diese Richtung müssen wir also weiterarbeiten», freute sich der Moto2-Rückkehrer, der aber auch Sorgen hatte: «Leider hat das Getriebe heute nicht ganz fehlerfrei funktioniert, da mir sehr oft ein Gang rausgesprungen ist. Über diesen Umstand gab es an diesem Wochenende viele Klagen zu hören. Allerdings hatte ich an den Trainingstagen absolut keine Probleme damit. Ausgerechnet im Rennen musste das passieren.»
«Auf jeden Fall war es mitunter ein Grund, warum ich im Ziel so einen grossen Rückstand hatte. Ich möchte aber niemand die Schuld in die Schuhe schieben. Wir werden die Angelegenheit genau analysieren, ob es ein mechanisches Problem war oder ob es von der Elektronik kam», versprach Raffin, und erklärte zum Schluss: «Abgesehen davon verstehen sich mein Crew-Chief und ich immer besser. Es macht Freude, mit ihm zusammenzuarbeiten und nach nur zwei Rennen schon auf dem richtigen Weg zu sein. Ich möchte aber das gesamte Team nicht vergessen, da sie alle wieder unglaublich hart gearbeitet und keine Fehler gemacht haben.»
Moto2-Ergebnis, Motegi
1. Marini. 2. Lüthi. 3. Martin. 4. Baldassarri. 5. Navarro. 6. Márquez. 7. Bastianini. 8. Fernandez. 9. Schrötter. 10. Manzi. 11. Di Giannantonio. 12. Binder. 13. Chantra. 14. Aegerter. 15. Locatelli. Ferner: 19. Raffin. 20. Öttl.
Moto2-WM-Stand nach 16 von 19 Rennen
1. Alex Márquez 234. 2. Lüthi 198. 3. Fernandez 192. 4. Navarro 186. 5. Binder 184. 6. Marini 176. 7. Baldassarri 151. 8. Schrötter 125. 9. Di Giannantonio 99. 10. Bastianini 95. 11. Lecuona 71. 12. Gardner 64. 13. Nagashima 64. 14. Martin 63. 15. Lowes 60. Ferner: 23. Aegerter 14. 28. Tulovic 3. 30. Raffin 3.