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Yamaha fördert mit VR46-Hilfe eigene MotoGP-Talente

Von Nora Lantschner
Das Yamaha VR46 Master Camp Team gibt 2022 sein Debüt in der Moto2-WM. Am Freitag hielt der Rennstall die Teamvorstellung ab. Sportdirektor Gelete Nieto erklärte dabei die Verbindung zu Rossis VR46 und das finale Ziel.

Das Yamaha VR46 Master Camp Team, das bisher nur in der CEV-Meisterschaft an den Start ging, ist 2022 erstmals in der Moto2-WM zu sehen – und zwar im ikonischen Yamaha-Blau und mit Akzenten im typischen VR46-Gelb. Das Design wurde am Vortag des IRTA-Tests in Portimão (19. bis 21. Februar) online präsentiert.

Eigentümer des Rennstalls ist die Yamaha Motor Co., Ltd., die das Projekt finanziert. VR46 kümmert sich um das Management, als Sportdirektor tritt Gelete Nieto auf. Zudem kann das Team auf die Unterstützung von Thai Yamaha Motor Co., Ltd., Yamaha Motor Europe N.V. und Yamaha Motor Racing Srl. zählen.

Das Fahrer-Duo sitzt auf Kalex-Bikes: Der 19-jährige Manuel González wechselte als Dritter der Supersport-WM 2021 (hinter Dominique Aegerter und Steven Odendaal) in das MotoGP-Fahrerlager. 2019 gewann der Spanier als bisher jüngster Fahrer die Supersport-WM 300. Sein neuer Teamkollege ist der 22-jährige Keminth Kubo aus Thailand, der die Moto2-EM im Vorjahr – bereits im Yamaha VR46 Master Camp Team – auf Gesamtrang 11 beendet hat.

Das Master Camp wurde 2016 von Yamaha und der VR46 Riders Academy als Nachwuchsprogramm entwickelt, 42 aus 15 Ländern bekamen seither die Chance, in Valentino Rossis Heimat Tavullia unter den VR46-Coaches zu trainieren – darunter auch Kubo im Jahr 2018. Mitglieder der VR46 Riders Academy sind der Thailänder und sein spanischer Teamkollege González übrigens nicht. Sie bekommen an der Rennstrecke aber Unterstützung von Rider Coach Roberto Locatelli, der auch die Fahrer aus dem Mooney VR46 Racing Team betreut.

Tetsu Ono, General Manager von Yamahas Motorsport Strategy Division, erklärte zu den Hintergründen des neuen Moto2-Projekts: «Yamaha und die VR46 Riders Academy starteten das Yamaha VR46 Master Camp 2016 als Nachwuchsprogramm, bisher trainierten wir 42 junge, talentierte Fahrer, hauptsächlich aus Asien. Darauf aufbauend fingen wir an in der Moto3-Junioren-Weltmeisterschaft anzutreten, um unseren Master Camp-Teilnehmern die Chance zu geben, dort Erfahrung zu sammeln. 2019 stiegen wir dann in die Moto2-EM auf. Nur drei Jahre später sind wir bereit für die Herausforderung der Weltmeisterschaft.»

«Heute sind diese Aktivitäten Teil von Yamahas bLU cRU, einer globalen Yamaha-Initiative für die Förderung junger Fahrer und zur Unterstützung der Racing-Aktivitäten», ergänzte Ono. «Yamaha tritt nun erstmals nach 20 Jahren wieder in der Mittelgewichtsklasse an, seit wir 2003 mit der YZR250 aufgehört haben. Wir heißen für 2022 einen Fahrer aus Asien und einen aus Europa willkommen: Den Thailänder Keminth Kubo, der sich aus dem Master Camp heraus entwickelt hat, und Manuel Gonzalez aus Spanien, der sich seine Chance im bLU cRU-Programm erarbeitet hat.»

Yamaha will mit dem Moto2-Team auf längere Sicht eigene Talente für die Königsklasse aufbauen: «Unser Ziel ist Fahrer zu fördern, die in der ‚premier class‘ MotoGP antreten können», bestätigte Tetsu Ono.

Sportdirektor Gelete Nieto stimmte ihm zu: «Das ist das finale Ziel. Yamaha will junge Fahrer in die Klasse MotoGP bringen. Wenn es dazu noch Fahrer aus Ländern wie Thailand oder Japan sind, ist es noch besser.»

Zur Entstehung des neuen WM-Teams verriet Gelete Nieto: «Dass ich mit diesem Projekt betraut wurde, war für mich eine Überraschung. Ich habe mit meinem Bruder Pablo gesprochen, der mir gesagt hat, dass Gespräche laufen, um diese Mannschaft mit Yamaha zu schaffen. Ich glaube, dass Yamaha diese sehr schöne Gelegenheit gesehen hat, in der WM anzutreten. Die beste Option war VR46, weil Yamaha und Vale seit sehr vielen Jahren verbunden sind. Valentino ist eine unglaublich wichtige Referenz. Yamaha ist mit Sicherheit auch glücklich, weil die VR46 die VR46 ist – eine sehr wichtige Marke in der Motorrad-WM.»

Zur Organisation erläuterte der Sportdirektor: «VR46 kümmert sich um das Teammanagement, ich als Sportdirektor spreche über alles, was ich tue, mit VR46. Wir arbeiten gemeinsam, um jedes Mal besser zu sein. Dafür pflegen wir auch die interne Kommunikation mit Yamaha und VR46. Wir sind im Moment ein kleines Team, aber wir bringen die Erfahrung von VR46 mit. Loca arbeitet zum Beispiel auch mit uns, am Ende sind wir eine kleine Familie.»

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