Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Márquez-Start fraglich – Bradl spart Nerven

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl kann den Champagner kalt stellen

Stefan Bradl kann den Champagner kalt stellen

Alles deutet darauf hin, dass Bradls WM-Rivale Marc Márquez nicht zum Finale in Valencia starten kann.

Am späteren Nachmittag sickerte durch, dass sich Marc Márquez noch nicht von seinen Sturzverletzungen von Malaysia erholt hat und dass er womöglich am Freitag im ersten freien Training beim Motorrad-GP von Valencia nicht an den Start gehen wird.

Fahrwerkshersteller Eskil Suter wurde von SPEEDWEEK mit dieser Neuigkeit überrascht. «Ich habe sofort Marcs Teamchef Emilio Alzamora angerufen», erklärte der Schweizer Ex-Rennfahrer. «Er hat mir bestätigt, dass Márquez ziemlich sicher nicht fahren wird. Schade, dem Stefan wäre es sicher auch lieber, wenn Marc fahren könnte…»

«Marc ist momentan in keinem tollen Zustand», berichtete Repsol-CatalunyaCaixa-Teamsprecherin Dorothea Etschmann gegenüber SPEEDWEEK. «Aber die Ärzte sagen, das Problem der Doppelsichtigkeit kann von einer Minute auf die andere verschwinden. Deshalb besteht noch eine leise Hoffnung. Marc wird Freitag früh nach dem Aufstehen entscheiden, ob er sich fit genug fühlt, um das Training aufnehmen zu können. Momentan wäre er dazu nicht fähig.»

Stefan Bradl erfuhr zuerst über Twitter von dieser Neuigkeit, dann hörte er es sogar in den ARD-Nachrichten. Aber während sich Papa Helmut ein Gläschen genehmigte, blieb der WM-Leader aus Zahling gelassen. «Ich gehe mal davon aus, dass Marc am Freitag fährt», sagte der Viessmann-Kalex-Pilot aus dem Team Kiefer Racing. «Mir wäre es lieber, wenn er am Sonntag am Start stehen würde und ich den WM-Titel auf der Rennstrecke sicherstellen würde. Ich würde die Titelentscheidung lieber auf der Rennstrecke herbeiführen. Wenn er nicht fahren kann, tut es mir leid für ihn. Ich bin nach dem Malaysia-GP immer davon ausgegangen, dass sich Márquez wieder erholt und seine Chance beim Finale wahrnimmt.»

Bradl will zuerst abwarten, ob Márquez wirklich bis zum Qualifying nicht auf seine Suter MMXI steigt. Aber da der siebenfache Saisonsieger ohnedies nur bei einem Sieg in Valencia noch Titelchancen hätte, wenn Bradl gleichzeitg nicht unter die ersten 13 fährt, scheint die Entscheidung eigentlich schon gefallen zu sein.

Warum erholt sich Márquez langsamer als erwartet von seiner Gehirnerschütterung? Weil er sich den Kopf schon am Freitag in Phillip Island nach der Kollision mit Ratthapark Wilairot schwer angeschlagen hat und er deshalb in Sepang fast stehend k.o. war.

Eines ist klar: Stefan Bradl wird in Valencia weniger Nerven brauchen als befürchtet. «Die schwierigere Aufgabe hatte ich sowieso in Malaysia. Denn dort musste ich Márquez unbedingt möglichst viele Punkte abnehmen, gleichzeitig durfte ich auf keinen Fall stürzen», blickt Bradl zurück.

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