Stefan Bradl in der Zwickmühle
Stefan Bradl ist die Nummer 1 der Moto2-WM
Stefan Bradl erlebte in Valencia ein denkwürdiges Wochenende. Am Samstag feierte er nach dem Verzicht von Rivale Marc Márquez den Weltmeister-Titel, am Sonntag der Sturz im Rennen, weitere Zeremonien und Termine als neuer Champion – und an allen Tagen wurde über die Zukunft gesprochen. Honda will Bradl in die MotoGP-Klasse befördern. SPEEDWEEK weiss, dass sich Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta nach einem jungen Deutschen in der Königsklasse sehnt.
Honda Racing Corporation-Vizepräsident Shuhei Nakamoto, HRC-Sportdirektor Livio Suppo und LCR-Teamchef Lucio Cecchinello ermöglichten Bradl die Testfahrt auf der der Honda RC 212 V diese Woche.
Weil der neue Weltmeister bei seinem Team Kiefer Racing mündlich für eine weitere Moto2-Saison zugesagt hat, steckt er in einer Zwickmühle. Entweder wortbrüchig werden oder die riesige Chance packen, im nächsten Jahr MotoGP zu fahren.
Es wäre der logische, nächste Schritt in einer Karriere, die nicht immer geradlinig verlief. 2006 wurde er in der 125-ccm-Klasse bei KTM entlassen, 2007 verliess Bradl das 125-ccm-Team von Repsol-Honda fluchtartig, weil Alberto Puig aus Sicht der Bayers zu viele Konzessionen verlangte.
2007 bekam Bradl bei BQR eine Chance und nutzte sie. Bradl wurde Spanischer Meister. 2008 stiess der heute 21-Jährige zum Team der Brüder Jochen und Stefan Kiefer. Nach zwei Jahren in der 125-ccm-WM folgte der mutige Schritt in die Moto2-Klasse, was im zweiten Jahr in dem grossen Triumph gipfelte.