Luca Boscoscuro: «Der Fahrer macht den Unterschied»
Luca Boscoscuro
In der Moto2-Saison 2024 konnte Chassis-Hersteller Boscoscuro mit Ai Ogura und dem Team MT Helmets - MSI den Fahrer-WM-Titel gewinnen. Auf Rang 4 landete Sergio Garcia, der Teamkollege des Japaners. Auch die Teamwertung konnte mit 104 Punkten Vorsprung gewonnen werden. Nur in der Konstrukteurswertung hatte Boscoscuro gegenüber dem Konkurrenten Kalex das Nachsehen.
In der Saison 2025 wird Boscoscuro vier Teams und acht Fahrer ausstatten. Neben MT Helmets – MSI und SpeedUp kommen die Teams Pramac Yamaha und Marc VDS, das von Kalex zum italienischen Hersteller wechselt, dazu. Was bedeutet das für den Konstrukteur aus Lugo di Vicenza? «Es wird ein wenig mehr Aufwand sein, aber in der Moto2 erlauben die Regeln nicht, während der Saison viele Entwicklungen zu tätigen. Denn wenn die Teile einmal homologiert sind, werden diese in der gesamten Saison eingesetzt», blickt Chef Luca Boscoscuro gelassen auf das nächste Jahr.
Am 21. und 22. November fand auf dem Circuito de Jerez ein zweitätiger privater Test statt, bei dem die Neulinge die Gelegenheit hatten, die ersten Runden mit den Boscoscuro-Bikes zu drehen. Izan Guevara und Tony Arbolino vom neu gegründeten Pramac-Yamaha-Team taten sich mit der Umstellung von Kalex auf das neue Motorrad leicht – sie kamen rasch auf schnelle Rundenzeiten. Andere Voraussetzungen hatte hingegen Ivan Ortola, der von der Moto3-Klasse aufgestiegen ist und für den alles komplett neu war.
«Die anderen Fahrer kamen von einem anderen Bike und wir haben mit Ortola einen Rookie. Aber es ist schwer zu beurteilen, wo diese stehen, denn es war ein Test. Es hängt immer davon ab, wie sehr ein Fahrer pusht und auf welchen Reifen er unterwegs ist», relativierte Luca Boscoscuro. «Es war okay, Teams und Fahrer sind happy mit der neuen Herausforderung. Aber wir werden es genau wissen, wenn es in Thailand losgeht. Die Saison beginnt jedoch erst richtig, wenn wir nach Europa kommen.»
Zu Beginn der Saison 2024 konnten vor allem Sergio Garcia und Ai Ogura hervorragende Ergebnisse einfahren. Auch die anderen Boscoscuro-Piloten zeigten gute Leistungen. Hatten sie einen technischen Vorteil im Vergleich mit den Kalex-Fahrern? «Den Unterschied machen immer die Fahrer», winkte Luca Boscoscuro ab. «Hinsichtlich der Vorbereitungen und des Setups mit den neuen Pirelli-Reifen sind wir sehr gut in die Saison gestartet. In der Moto2 macht aber das Bike einen Unterschied von maximal 0,2 Sekunden aus, der Fahrer hingegen eine halbe Sekunde. Für mich ist der Fahrer das Wichtigste. In der Moto2-Klasse sind der Motor und die Federelemente für jeden mehr oder weniger gleich, außer bei KTM, die WP einsetzen. Da ist es schwierig, einen Vorteil herauszuholen. In der MotoGP hingegen sind die Bikes komplett unterschiedlich.»