Suppo (Italtrans): Super Potenzial bei Diogo Moreira
Im Anschluss an seine beste Moto3-Saison 2023, die Diogo Moreira nach einem Sieg und zwei weiteren Podestplätzen als Achter abschließen konnte, holte Italtrans-Berater Livio Suppo den jungen Brasilianer in die nächsthöhere Liga.
Das Vertrauen zahlte sich aus – wenn auch später als erhofft. Als sich Moreira Mitte des Jahres von einer Verletzung komplett erholt hatte, ging es steil bergauf. Auf der Zielgeraden der Saison schnappte sich Moreira dann den Titel des besten Moto2-Rookies. Intact-GP-Youngster Senna Agius hatte zwar die höhere Konstanz gezeigt, doch gegen den Italtrans-Racer war im letzten Viertel der Saison kein Kraut gewachsen.
In den letzten fünf GP-Rennen sammelte der 20-Jährige im Schnitt 10 WM-Zähler. Eine eigene Goldmedaille hätte der Rennfahrer für das Timing verdient. Beim Saisonfinale in Barcelona, bei dem Moreira mit Platz 3 im Qualifying schon stark aufgezeigt hatte, holte er sich sein erstes Podest auf der Moto2-Kalex durch ein entschlossenes Manöver: In der letzten Runde des letzten Rennens passierte Moreira für Platz 3 keine geringeren als Weltmeister und MotoGP-Aufsteiger Ai Ogura.
Berater Livio Suppo, der aus seinen Zeiten als Manager bei Ducati, Honda und Suzuki einen enormen Erfahrungsschatz aus dem MotoGP-Fahrerlager mitbringt, weiß, worauf es für den Sprung in die Königsklasse ankommt. Der Italiener stärkt Moreira den Rücken: «Diogo hat 2024 außergewöhnliches geleistet. Er musste erleben, wie stark die Konkurrenz ist, wie eng das Feld zusammen liegt und wie die Details der Technik zusammenspielen. Dann musste er eine Verletzung überwinden. Und in Summe ist er in all dem dennoch immer stärker geworden.»
Der beste Rookie des Jahres schloss die Gesamtwertung auf Platz 13 ab. Während Teamkollege Dennis Foggia weniger überzeugte und seinen Platz bei Italtrans verlor, stand die Position des Brasilianers nicht zur Diskussion. Livio Suppo: «Der Titel ´Rookie des Jahres´in der Moto2 sagt alles. Diogo hat alle Qualitäten, um im nächsten Jahr als einer der Stars der Kategorie zu starten, und das macht uns stolz.
Mit Blick auf die weitere Karriere des Brasilianers könnte das Timing ebenfalls für den Rennfahrer aus Sao Paulo sprechen. In den Jahren 2025 und 2026 sind nahezu alle MotoGP-Stammplätze belegt. Lediglich Johann Zarco und Luca Marini haben jeweils nur Vereinbarungen bis Ende 2025. Zur Saison 2027, die dann auch ein neues Regelwerk bringt, wird dann erneut der Transfermarkt in große Aufregung verfallen. Somit wird sich auch hier die Chance für die besten Moto2-Fahrer auf einen Platz in der Königsklasse bieten.
Brasilien fiebert bereits Jahre dem Aufstieg eines neuen Helden entgegen. Seit dem Rückzug des GP-Titanen Alex Barros hat sich ein Vakuum gebildet. Barros, der fast zwei Jahrzehnte in der Königsklasse unterwegs war und als Werksfahrer für gefühlt jeden Hersteller (in der Realität waren es Cagiva, Suzuki und Honda) Spitzenergebnisse holte, könnte dann noch einen würdigen Nachfolger auf der ganz großen Rennbühne erleben.
Moto2-WM-Stand nach 20 von 20 Rennen:
1. Ogura 274 Punkte. 2. Canet 234. 3. Gonzalez 195. 4. Garcia 191. 5. Aldeguer 181. 6. Lopez 178. 7. Vietti 165. 8. Dixon 155. 9. Roberts 153. 10. Arbolino 149. 11. Ramirez 116. 12. Chantra 104. 13. Moreira 80. 14. Arenas 80. 15. Alcoba 79.
Konstrukteurs-WM:
1. Kalex 437 Punkte. 2. Boscoscuro 389. 3. Forward 16.