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Almeria: Cortese von Kalex begeistert

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese in Almeria

Sandro Cortese in Almeria

Um 10.55 Uhr drehte Sandro Cortese heute die ersten Runden auf der Piste des Circuito de Almeria, allerdings am Steuer seines Opel-Astra-Leihautos.

Weil die Piste nach dem nächtlichen Regen noch feucht war, wartete Cortese bis ca. 12.30 Uhr, ehe er sich in sein neues Lederkombi zwang und sich für die ersten Moto2-Runden seines Lebens vorbereitete.

Jürgen Lingg, Technik-Direktor des neuen Dynavolt Intact GP Teams, bezog sofort einen Beobachtungsposten auf dem Boxendach, von dem er fast die gesamte Strecke überblicken konnte. «Es ist zwar noch ein Grossteil der Piste feucht, besonders eingangs der Zielkurve, aber ich konnte Sandro jetzt nicht mehr halten. Er wollte unbedingt die ersten Fahreindrücke sammeln», schmunzelte Lingg.

Sandro Cortese stieg nach dem ersten 7-Runden-Turn mit einem breiten Grinsen vom Motorrad, setzte sich in seinen Sessel, nahm den Helm ab und machte sich nicht die geringste Mühe, seine Begeisterung zu unterdrücken. «Im unteren Drehzahlbereich ist die Power bei diesem 600-ccm-Motor gar nicht so eindrucksvoll im Vergleich zu meiner 250-ccm-Moto3-KTM, denn die Leistung setzt überraschend sanft ein», schilderte der Moto3-Weltmeister. «Aber im höheren Drehzahlbereich ist der PS-Unterschied deutlich zu spüren. Das macht richtig Spass. Beim Beschleunigen wird das Motorrad vorne ziemlich leicht. Auch bei der Kuppe vor der Zielkurve muss man ganz rasch mehr Gewicht aufs Vorderrad bringen, sonst wird es ungemütlich.»

Bei trockener Fahrbahn werden auf der Teststrecke in Almeria von Moto2-Piloten wie Stefan Bradl und Randy Krummenacher schon 1:38,2 min gefahren. Aber die Piste präsentierte sich in ziemlich verschmutztem Zustand, ausserdem war der Belag trotz 24 Grad Asphalttemperatur selbst auf der Ideallinie mindestens zur Hälfte nass. Mechaniker Manuel Mickan notierte eine vorläufige Cortese-Bestzeit von 1:50,14 min.

Der Rennstreckenbetreiber kündigte an, man werde wegen der erst allmählich auftrocknenden Piste keine Mittagspause machen. Ausserdem türmten sich am Horizont trotz Sonnenschein ein paar dunkle Wolken auf.

Cortese hat bereits beim ersten Turn gespürt, dass er seinen Moto3-Fahrstil schrittweise an die Moto2-Erfordernisse anpassen muss. Aber dazu wird er bei mehr als 16 Winter-Testtagen noch ausreichend Gelegenheit haben. «Zuerst muss ich einfach mal hier viele Runden drehen und mich ans Motorrad und die neue Klasse gewöhnen», stellte der Berkheimer fest. «Zum Beispiel habe ich beim Display im Cockpit gar nicht gewusst, wo ich vor lauter Zahlen hinschauen muss. Ich muss mir noch erklären lassen, welche Zahlen die wichtigen sind. Aber Moto2 – das ist schon cool. Ich werde am Nachmittag von Runde zur Runde ein bisschen mehr aus diesem Motorrad rausquetschen.»

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