Redding: Die grosse Wirkung einer Regeländerung
Scott Redding greift 2013 wieder auf Kalex an
Scott Redding machte nie einen Hehl daraus, dass er so schnell wie möglich in der MotoGP-WM fahren will. Der 19-jährige Brite ist der jüngste GP-Sieger aller Zeiten, er gewann mit 15 Jahren in Donington. Aber trotz Verhandlungen und Absichtserklärungen wird Redding auch nächstes Jahr nochmals in der Moto2-WM fahren. Redding hat eingesehen, dass es nichts bringt, den Aufstieg erzwingen zu wollen. «Wenn man sich jedes Jahr verbessert, wird es eines Tages passieren», übt sich der Brite in Geduld. «Wenn man zu früh etwas anstrebt, wird es zu einem Rückschritt. Ich sollte es vielmehr überlegt angehen.»
Der grossgewachsene MarcVDS-Pilot konnte sich in der abgelaufenen Saison nach dem Wechsel von Suter zu Kalex von WM-Rang 15 auf die fünfte Tabellenposition verbessern. «Das war bisher meine beste Saison. Wir haben im Grossen und Ganzen unser Ziel erreicht. Wir wollten in allen Trainings und in den Rennen in die Top-5 fahren. Das haben wir meistens geschafft. Einige Punkte haben wir in den Regenrennen wie Malaysia und Valencia verschenkt», erklärte Redding in einem Interview mit «Alpinestars».
Beinahe auf Ducati gelandet
Der Kalex-Fahrer holte zwar 2012 vier Podestplätze, seit seinem Sieg 2008 in Donington ist er aber sieglos. Trotzdem wurde im letzten Sommer an den MotoGP-Aufstieg gedacht. MarcVDS wollte eine Satelliten-Ducati oder ein Claiming-Rule-Motorrad organisieren, ausserdem stand der Schlacks auf der Liste möglicher Piloten bei Paul Bird Motorsport.
Aber dann half ein neuer Passus im Reglement kräftig mit bei der Entscheidungsfindung. Ab 2013 müssen in der Moto2-WM Fahrer und Motorrad ein Gewicht von 215 kg auf die Waage bringen, bisher war Redding mit seinem Körpermassen 1,84 m und 74 kg gegenüber Jockeys wie Marc Márquez benachteiligt gewesen.
Redding: «Wir haben wegen des Gewichts über den Aufstieg nachgedacht, aber dann kam die Regeländerung. Deshalb haben wir uns entschieden, in der Klasse zu bleiben und um den Moto2-Titel zu kämpfen. Und erst danach die MotoGP in Angriff zu nehmen.»
Es wäre eine historische Angelegenheit: Seit 1977 (Barry Sheene) hat kein Brite mehr einen WM-Titel im GP-Sport gewonnen.