Aufgabe von Tom Lüthi: «Ich bin sehr enttäuscht»
Es geht noch nicht: Tom Lüthi steigt ab
Nach vier Runden im zweiten freien Moto2-Training musste Tom Lüthi aufgeben. Die Schmerzen im operierten Arm waren zu heftig, der Schweizer beendete sein Comeback beim Austin-GP frühzeitig. Eine Teilnahme am zweiten Rennen der Saison ist unmöglich. «Es ging einfach nicht, ich kann nicht zaubern. Ich habe vor dem zweiten Training eine Spritze bekommen und stärkere Schmerzmittel. Aber ich habe dann früh gemerkt, dass dies auch nicht half. Die Kraft fehlte einfach, und bei den schnellen Richtungswechseln knallte der Schmerz im Arm voll rein», sagte Lüthi, der sich kämpferisch nur 64 Tage nach seinem schweren Test-Unfall wieder zurückgemeldet hatte.
«Ich bin sehr enttäuscht», wollte der Suter-Fahrer nichts davon wissen, dass nur schon das Antreten in Texas ein Erfolg war. «Ich bin nicht hergefahren, um nach eineinhalb Trainings aufzuhören. Ich dachte, dass es besser läuft und habe mir ausgerechnet, dass das Fahren mit den Schmerzmitteln erträglicher wird. Jetzt bleibt mir nichts anderes übrig, das Positive mitzunehmen. Ich konnte wenigstens wieder ein Lederkombi anziehen...»
Der Interwetten-Paddock-Pilot gesteht ein, dass sein Umfeld von Anfang an skeptischer war als er selber, was die Rückkehr in Austin anging. Und Lüthi erkannte, wie viel Arbeit ihm nun bevorsteht, wenn er beim nächsten Rennen in Jerez in zwei Wochen dabei sein will.
Lüthi: «Jetzt muss ich hart weiterarbeiten. Jerez ist das nächste Thema, dort werde ich wegen der Teampräsentation sowieso vor Ort sein. Dort werden wir am Donnerstag vor dem Rennen entscheiden, ob ein Einsatz Sinn macht.» Den Mechanikern des WM-Vierten von 2012 blieb nichts anderes übrig, als schon während der laufenden Moto2-Session beim Team-Office im Fahrerlager in die Sonne zu sitzen.
Eine kleine Chance besteht aber noch, dass die Crew das Wochenende nicht tatenlos verbringen muss. Teammanager Terrell Thien: «Ich werde ein Anfrage deponieren, ob Sergio Gadea das restliche Wochenende fahren kann.» Der Spanier weilt ebenfalls vor Ort, weil der Flug schon gebucht war und fieberte richtiggehend mit Lüthi mit. Das Reglement sieht allerdings nicht vor, dass ein Pilot während eines Events ersetzt werden kann. In der MotoGP-WM kam es in den letzten Jahren zu Ausnahmen, damit das magere Feld nicht weiter dezimiert wird.