DMSB-Fördertopf: Auch Stefan Bradl ging leer aus
Von den 125.000 US-Dollar, die der deutsche Verband DMSB seit 1992 jährlich von der FIM für die Nachwuchsförderung im Motorrad-GP-Rennsport erhält, hat bisher kein deutscher Rennfahrer und kein deutsches Team einen Cent gesehen. Das nette Sümmchen von 2,75 Millionen US-Dollar in 22 Jahren dürfte also für andere Zwecke verwendet worden sein.
Helmut Bradl (50), fünffacher GP-Sieger und 250-ccm-Vizeweltmeister 1991, hat erst durch SPEEDWEEK.com von diesem Fördertopf erfahren. Er wusste gar nichts vom Vorhandensein der üppigen DMSB-Talent-Schatulle.
Stefan Bradl, immerhin Moto2-Weltmeister 2011 im Team Kiefer Racing, ist beim DMSB genau so durch den Rost gefallen wie alle anderen zwei Dutzend Fahrer, die wir angefragt haben.
Papa Helmut Bradl: «Ich habe nicht einmal was von diesem Topf gewusst... Mei, das ist wie beim ADAC. Der macht ja im Motorradbereich auch nichts. Das ist linke Tasche, rechte Tasche. Hermann Tomczyk ist ein Automann. Was der mit Toni Mang und mir an Nachwuchsförderung gemacht hat, war alles nur Bla-Bla. Stefan hat vom ADAC nie etwas bekommen. Nichts. Alle, die der ADAC gefördert hat, sind untergegangen. Minnerop, Fröhlich, Müller, Klein und wie sie alle heissen. Die andern, die nix gekriegt haben, sind alle was geworden. Ich habe beim ADAC mehrmals angefragt, ob sie für den Stefan was machen könnten. Aber ich bin dann gleich mit dem Posch zusammen gekracht. Und wie gesagt: Der DMSB hat nie einen Cent rausgelassen.»