Dominique Aegerter: Spontaner Reifentest in der Hitze
Reifenhersteller Dunlop engagierte Dominque Aegerter für einen dreitägigen Test
Dominique Aegerter genoss nach dem Sachsenring-GP die Sonne Griechenlands, als ihn im Urlaub ein Anruf von Dunlop erreichte. Ob der WM-Vierte nicht zu einem dreitägigen Test im südfranzösischen Mireval kommen wolle? «Es war eine spontane Aktion, ich habe vor dem Anruf gar nichts von diesem Test gewusst», erzählte der Schweizer. Beim Podestfahrer des Assen-GP war der Einheitsreifenhersteller aber an der richtigen Adresse, Aegerter hatte bereits ein Jahr zuvor in der Sommerpause Reifen getestet.
Das Material von Aegerters Team Technomag-carXpert war aber schon auf dem Weg in die USA, wo am 18. August der Indianapolis-GP stattfindet. «Suter hat deshalb eine Maschine auf dem Stand von Ende der letzten Saison zur Verfügung gestellt. Ich habe das Material dann gleich selber vor dem Test mit dem Bus in Turbenthal abgeholt», schilderte der 22-Jährige, der anschliessend von Samstag bis Montag Reifen testete. «Dunlop hatte Reifen mitgebracht, mit denen ich Langdistanzen, also Rennsimulationen, gefahren bin. Ausserdem hatten sie Reifen für 2014 dabei, der Unterschied zu den aktuellen Modellen ist aber nicht gross. Bei den Hinterreifen wurde das Gefühl etwas besser. Bei den Vorderreifen war das Gefühl, zumindest mit der Abstimmung, die wir hatten, hingegen weniger gut.»
96 Runden im Glutofen am Samstag
Aegerter war in Mireval der einzige Pilot aus der Moto2-WM, daneben testeten auch noch IDM-Superbike-Routinier Stefan Nebel und zwei französische Supersport-Fahrer. Die grosse Hitzewelle vom Wochenende zeigte auch in der Region Montpellier ihre Auswirkung. Aegerter: «Vor allem am ersten Tag war es schwierig, ich bin 96 Runden gefahren. Bei den Langdistanzen habe ich jeweils gegen Ende den Puls bis in den Kopf gespürt! An den drei Tagen bin ich insgesamt 800 km gefahren. Auch wenn es nicht mein eigenes Motorrad war, es war gut, ein paar Kilometer auf einer Moto2-Maschine zu machen, es brachte sicher etwas.»
Auch der Blick auf die Stoppuhr befriedigte. Der Schweizer war auf einer praktisch identischen Maschine wie beim Test vor einem Jahr 0,9 sec schneller, was Streckenrekord bedeutete. «Der Test war auf jeden Fall positiv. Es ist gut gelaufen. Ich hatte keinen Sturz, auch wenn es mit den neuen, weichen Vorderreifen ein paar Mal heikle Momente gab», berichtete der 22-Jährige.
«In der Zeit bis zum nächsten GP werde ich vor allem in der Schweiz trainieren. Radfahren, Laufen, Schwimmen. Auch Supermoto- und Motocross-Fahren steht auf dem Programm, und einmal gehe ich mit der CBR600 auf den Anneau du Rhin», schildert der Dunlop-Tester, ehe er sich zur nächsten Schwimmeinheit ins Freibad aufmachte.