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Randy Krummenacher: Kann er in Indy fahren?

Von Günther Wiesinger
Randy Krummenacher: Verletzung unterschätzt

Randy Krummenacher: Verletzung unterschätzt

Randy Krummenacher wurde vor vier Wochen rechts an zwei Fingern operiert. «Es fehlt an Beweglichkeit. Aber ich will das Fahren in Indy auf jeden Fall probieren.»

«Ich habe es mir ein bisschen einfacher vorgestellt», lautet das Resümee von Randy Krummenacher knapp vier Wochen nach der Operation am rechten Mittelfinger und Zeigefinger. «Die Ärzte sind zwar zufrieden. Aber die operierten Finger sind noch geschwollen, ich muss beim Indy-GP einen grösseren Handschuh tragen, und es fehlt an Beweglichkeit. Ich kann die zwei lädierten Finger 30 Grad weniger abbiegen als die andern.»

Der Schweizer Suter-Moto2-Pilot war bekanntlich im Warm-Up zum Sachsenring-GP auf der Zielgeraden bei Vollgas ins Heck des spanischen Wildcard-Piloten Alex Mariñelarena gedonnert, der versehentlich den Killschalter betätigt und dadurch den Motor abgestellt hatte.

Trotz der zwei gebrochenen Finger biss Randy im Rennen auf die Zähne und landete auf Platz 17. Nach vier Rennen mit 20 Punkten ging er erstmals wieder leer aus.

Krummenacher: Erst in Misano richtig fit?

«Krummi» wurde heute vormittag von Dr. Nagy im Zürcher Klinikum Balgrist noch einmal untersucht. Am gestrigen Sonntag hat er auf der Strasse eine Kawasaki des Händlers Emil Weber probegefahren. «So konnte ich ein bisschen bremsen und ein bisschen Gas geben, um das Gefühl fürs Fahren wieder zu bekommen. Das ist mit der Zeit immer besser gegangen», schilderte Randy. «Im Rennbereich sind die Anforderungen natürlich höher und anstrengender. Da das Gelenk noch geschwollen ist, sieht es mit der Beweglichkeit noch nicht so gut aus. Es sind beide Finger noch nicht in Ordnung, der Zeigefinger ist aber stärker in Mitleidenschaft gezogen worden als der Mittelfinger. Zum Fahren brauche ich mehr Beweglichkeit, als ich jetzt habe. Wie stark mich die Verletzung in Indy behindert, kann ich erst nach dem ersten Trainingstag richtig einschätzen. Aber klar ist: Ich muss Indy als Aufbau für die nächsten Rennen betrachten. 100-prozentig fit werde ich vielleicht erst in Misano wieder sein.»

Zum jetzigen Zeitpunkt kann Randy Krummenacher nicht einschätzen, ob er das Indy-Wochenende durchziehen kann. Im schlimmsten Fall muss er nach dem ersten Trainingstag einpacken – wie Landsmann Tom Lüthi im April in Austin/Texas. «Aber ich werde das Fahren auf jeden Fall probieren», hat sich Randy vorgenommen.

Wie viele Finger der rechten Hand benützt «Krummi» normalerweise beim Bremsen? «Je nachdem, wie viel Bremskraft nötig ist, einen, zwei oder drei. Das ist von Kurve zu Kurve unterschiedlich. Wenn ich nur wenig bremsen muss, nehme ich nur einen Finger, das ist dann ausgerechnet der Zeigefinger», erzählt der Zürcher Oberländer aus dem Team Technomag CarXpert. «Beim Rennen auf dem Sachsenring habe ich mit dem kleinen Finger und dem Ringfinger gebremst, aber das ist nicht wirklich gut gegangen. Deshalb hoffe ich, dass ich in Indy wenigstens auch den Mittelfinger brauchen kann. Dann wäre es schon mal besser. Es geht ja rechts nicht nur ums Bremsen, es geht auch ums Gasgeben. Und es geht um das Festhalten des Motorrads, zum Beispiel bei den Richtungswechseln. Das wird in Indianapolis sicher schwieriger als auf dem Sachsenring, wo grossteils Linkskurven sind. Aber genau kann ich das erst beurteilen, wenn ich am Freitag die ersten Runden gedreht habe. Ich werde das Fahren sicher probieren. Da die Brüche mit Titanschrauben und mit Knochenstücken aus der Speiche fixiert sind, kann nichts kaputt gehen.»

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