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Randy Krummenacher: «In Indy nicht mit Brechstange»

Von Günther Wiesinger
Randy Krummenacher wurde nach dem Sachsenring-GP an zwei Fingern operiert. Er weiss nicht, wie fit er in Indy sein wird. Aber er will sich in der WM noch stark verbessern.

Der Schweizer Suter-Moto2-Pilot Randy Krummenacher (23) ist im Warm-Up zum Sachsenring-GP auf der Zielgeraden bei Vollgas ins Heck des spanischen Wildcard-Pilot Alex Mariñelarena gekracht, der versehentlich den Killschalter betätigt und dadurch den Motor abgestellt hatte. «Krummi» brach sich rechts den Zeigefinger und den Mittelfinger, sie mussten zwei Tage später operiert werden, dazu wurden Knochenstücke aus der Speiche eingesetzt. Krummenacher klagt über mangelnde Beweglichkeit («Es fehlen 30 Grad»), trotzdem will er in Indy fahren. «Ich muss einen grösseren Handschuh tragen», erklärte der Zürcher Oberländer und Technomag-CarXpert-Teamkollege von Domi Aegerter.

Randy, du wirst den Indy-GP am Wochenende als Aufbau für die nächsten Rennen betrachten? Du meinst, du wirst erst in Misano Mitte September wieder 100-prozentig fit sein?

Wir haben jetzt drei Rennen hintereinander. Deshalb werde ich in Indianapolis nicht mit der Brechstange ans Werk gehen. Ich lasse mich jetzt nicht verrückt machen. Wir haben noch neun Rennen.

Bei den Gelenken an den Fingern, hat man mir gesagt, dauert es lange, bis die Schwellung zurückgeht.

Und Wildcard-Pilot Alex Mariñelarena hat sich bis heute nicht entschuldigt für diesen Zwischenfall?

Nein, das Team auch nicht. Aber Fahrersprecher Loris Capirossi ist sofort nach dem Warm-up zu mir in die Box gekommen und hat sich erkundigt. Nach dem Rennen hat auch Race-Director Mike Webb vorbeigeschaut.

Dein Fahrwerks-Ingenieur Maci Vanzolini ist in der Sommerpause durch einen Herzinfarkt gestorben. Wer wird ihn ersetzen?

Das weiss ich nicht. Darüber reden wir erst auf dem Flug nach Amerika. Ich treffe das Team in London zum Weiterflug. Die guten Techniker haben alle ihre Jobs... Vorläufig müssen die anderen Mechaniker etwas mehr arbeiten und zusätzliche Aufgaben übernehmen.

Du wirst womöglich erst in Misano wieder richtig fit sein. Dann finden nur noch sechs Rennen statt. Du willst aber deinen 18. WM-Rang sicher noch verbessern?

Mein Arzt Dr. Nagy sagte, es wird noch vier Wochen dauern, bis die Schwellung beim Gelenk abnimmt. Wir werden uns noch lange sehen, meinte er. Aber vorläufig ist wichtig, dass die Knochen zusammengewachsen sind.

Du hast in der vierwöchigen Pause sicher nicht das übliche Konditionstraining absolvieren können?

Nein, denn am Anfang habe ich höllische Schmerzen gehabt. Ausserdem war ich schlapp und kaputt von den Medikamenten.

Radfahren konnte ich wegen der rechten Hand nicht. Aber ich habe mit Inline-Skaten begonnen, ausserdem habe ich mit Armkurbeln trainiert. So konnte ich die Finger wieder miteinbeziehen. Auch koordinativ habe ich trainiert. Und mit den Beinen konnte ich sowieso einiges machen.

Bisher hast du 2013 in acht Rennen viermal gepunktet und 20 Punkte gesammelt. Bei den ersten drei Rennen bist du punktelos geblieben. Wie stark wird deine Form durch die Verletzung leiden?

Die ersten drei Rennen habe ich sicher nicht so schlecht erwartet. Aber inzwischen fühle ich mich wohler, ich spüre besser, wo das Limit liegt. Auch auf dem Sachsenring ist es im Training gut gelaufen. Ich glaube nicht, dass ich nach diesem Rückschlag wieder von vorne anfangen muss. Das war nur ein Zwischenfall, an dem mich keine Schuld trifft.

Klar, die Sommerpause ist wegen der Operation anders abgelaufen als erwartet. Konditionell bin ich jetzt etwas im Rückstand. Aber vielleicht hat mir die Pause auch gut getan. Denn die Saison ist noch lang.

Was lässt sich in der WM noch retten?

Wenn ich die restlichen Rennen noch so fahren kann wie die letzten, möchte ich in der WM noch auf Rang 12 oder 13 landen. Dann ist noch einiges möglich.

Gibt es gewisse Rennstrecken, auf denen du dir besonders viel ausrechnest?

Eine Strecke, auf der ich sehr gerne fahre, ist Silverstone. Dazu Philipp Island.

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