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Sam Lowes: Rechtsstreit für einen Tech3-Deal?

Von Ivo Schützbach
Sam Lowes: Wer bezahlt die womöglich fällige Konventionalstrafe?

Sam Lowes: Wer bezahlt die womöglich fällige Konventionalstrafe?

Der baldige Supersport-Weltmeister träumt von einem Moto2-Engagement bei Tech3, das ihm für 2015 den MotoGP-Einstieg ermöglichen soll. Dafür müsste der Brite seinen Vertrag beim russischen Team Yakhnich brechen.

Sam Lowes verhandelt seit Wochen mit dem Moto2-Team von Tech3. Wirklich erfolgversprechend ist der Platz dort für den baldigen Supersport-Weltmeister (er braucht noch einen Punkt aus zwei Rennen) nicht: Danny Kent und Louis Rossi kommen in diesem Jahr auf dem Tech3-Eigenbau zusammen auf magere elf WM-Punkte. Was den Briten trotzdem überzeugen könnte: Sein Vertrag wäre an einen MotoGP-Start 2015 geknüpft. In diesem Fall müsste Bradley Smith gehen, dessen Vertrag läuft Ende 2014 aus. Fix bei Monster Yamaha Tech3 für 2014 und 2015 ist der Spanier Pol Espargaró.

Aber für einen Wechsel in den Grand-Prix-Sport muss Yamaha-SSP-Pilot Lowes eine hohe Hürde bei seinem aktuellen Arbeitgeber Yakhnich Motorsport überwinden. Das russische Team will zwar in die Superbike-WM aufsteigen, was Teil von Lowes´ bestehendem Vertrag für die kommende Saison ist. Allerdings peilt Yakhnich einen Deal mit MV Agusta an, was dem 23-Jährigen nicht in den Kram passt. «Ich habe auf der MV Agusta getestet, damit das Team ein klareres Bild davon bekommt, ob es eine gute Idee ist, in diese Richtung zu arbeiten», erzählte der Supersport-WM-Leader. Dann fügt er SPEEDWEEK.com gegenüber hinzu: «Ich werde nächstes Jahr sicher keine MV fahren! Das Team denkt, ich werde, aber dem ist nicht so. Das ist kein gutes, konkurrenzfähiges Motorrad.»

Der Vertrag des Briten für 2014 ist nicht an einen Hersteller geknüpft, sondern lediglich an den Wechsel in die Superbike-WM. «Ich will um die Spitze kämpfen, das ist mit der MV nicht möglich», meinte Lowes. «Ich habe einen Vertrag für die Superbike-WM, werde aber sicher keine MV fahren. Warum sollte ich ein Bike fahren, von dem ich – und jeder im Fahrerlager – weiß, dass es nicht konkurrenzfähig ist? Wenn es nicht die Absicht des Teams wäre auf MV Agusta umzusteigen, weshalb habe ich dann das Bike probiert? Wenn das Team zu Aprilia wechselt, bleibe ich gerne bei ihm. Bei jedem anderen Hersteller werde ich nicht mehr hier sein. Dann breche ich den Vertrag.»

Bei Yakhnich ist zu hören, dass die Strafe im Fall eines Vertragsbruchs von Lowes so hoch ist, dass ein Team wie Tech3 diese unmöglich bezahlen kann. «Höchstens Yamaha oder HRC könnten das», behauptet Teammanager Claudio Corsetti.

«Ich verstehe nicht, weshalb er überhaupt darüber nachdenkt. Wenn es stimmt, dass ihm Tech3 einen Platz für ein Jahr in der Moto2- mit anschließendem Umstieg in die MotoGP-WM angeboten hat, dann kann ich ihn verstehen», meinte Corsetti. «Er will MotoGP fahren, ganz klar. Aber wer wird die Vertragsstrafe bezahlen? Sogar für ein MotoGP-Team ist die Strafe hoch. Im Vertrag zwischen Lowes und Yakhnich gibt es keine Hintertürchen, er ist sehr klar verfasst. Unsere Rechtsanwälte freuen sich schon auf einen Streit.»

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