Sandro Cortese (7.): Der Tag der gemischten Gefühle
Sandro Cortese: Starker Auftritt auf Phillip Island
Wer sich auf Phillip Island für eine glasklare Definition von gemischten Gefühlen interessierte, brauchte nur einen Blick in die Box von Dynavolt IntactGP zu werfen. Sandro Cortese hatte sich im Moto2-Qualifying den siebten Startplatz gesichert, das bedeutete für den Kalex-Fahrer der fünfte Top-Ten-Rang im Zeittraining in dieser Saison und das zweitbeste Qualifying-Ergebnis insgesamt 2013. Dieser handfeste Grund für Zufriedenheit wurde allerdings von einem Sturz des Berkheimers in den Schlussminuten geschmälert, bei dem das Motorrad einiges abbekommen hat.
Immerhin kostete der Sturz nicht eine noch bessere Platzierung, wie Cortese versicherte: «Nein, es war wirklich nicht mehr drin gewesen. Es war am Limit. Der Sturz war schade, ich musste einem anderen Fahrer ausweichen und bin deshalb gestürzt. Ich denke, das war ein Topergebnis.» Lediglich 0,363 sec fehlten dem Rookie auf die Pole-Zeit von Pol Espargaró, gar nur 0,060 sec auf die zweite Startreihe. Cortese hatte in den letzten beiden Jahren auf Phillip Island gewonnen und meinte nun: «Ich freue mich riesig über diese Platzierung.»
Technikchef Jürgen Lingg war ebenfalls von der Leistung seines Schützlings angetan: «Das war ein starkes Training. Wir sind mit Rennreifen gefahren, deshalb ist dieses Ergebnis umso erfreulicher.» Lingg fiel noch einen anderen Umstand ins Auge, das in der Box gemischte Gefühle aufkommen liess. «Mit einer hohen 1:32er Zeit nur auf dem siebten Platz zu stehen und mit mit 0,3 sec Rückstand ist natürlich irgendwo frustrierend… aber wir sind auch happy. Denn das ist eine super Rundenzeit, Sandro kann die auch öfters fahren, so schaut es jedenfalls aus. Deshalb sind wir zuversichtlich für das Rennen.»
Aus der Sicht von Dynavolt IntactGP wäre die Verkürzung der Renndistanz auf 13 statt 25 Runden nicht unbedingt notwendig gewesen. « Wir hatten keine Reifenprobleme», stellte Cortese fest.
Arbeit gibt es vor dem Warm-up am Sonntag trotzdem genug – wegen des Sturzes. Lingg: «Das Motorrad hat doch ein bisschen mehr abgekriegt als er glaubt, aber das ist das kleinste Problem. So lange die Knochen ganz sind… Alles andere kann man reparieren.»