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Domi Aegerter: Reifenprobleme, trotzdem in die Top 5?

Von Günther Wiesinger
Domi Aegerter in Australien

Domi Aegerter in Australien

Dominique Aegerter startet vom 13. Startplatz, aber er will im Rennen unter die ersten fünf fahren. «Die Devise heisst Vollgas», sagt er.

Das von Fred Corminboeuf geleitete Technomag CarXpert-Team machte sich am Samstag bei Reifenlieferant Dunlop im höchsten Masse unbeliebt. Der Schweizer Teambesitzer fotografierte den Hinterreifen seines Schützlings Domi Aegerter, aus dem nach 19 Runden ein handtellergrosses Stück abgelöst hatte – und hatte nichts anderes zu tun, als es via Twitter um die Welt zu schicken.

Dunlop-Operations-Manager Clinton Howe war alles andere als entzückt über so viel Dilettantismus.

Dunlop hat eine andere Vorstellung von einer professionellen Partnerschaft.

Domi Aegerter fiel mit seiner Suter MMX2 im Qualifying auf Platz 13 zurück, aber er liess sich deshalb nicht entmutigen. «Ich will im Rennen trotzdem unter die ersten fünf fahren», hat er sich vorgenommen.

«Ich konnte mich im Quali wieder ein bisschen verbessern zum Vormittag, ich bin sehr konstant gefahren, wir haben hinten beide Reifenmischungen probiert. Sie unterscheiden sich kaum. Ich habe im Quali keinen Windschatten gehabt und habe meine besten Sektorzeiten nicht aneinanderreihen können. Wenn ich nur ein bis zwei Zehntel noch gefunden hätte, wäre ich in der zweiten oder dritten Startreihe...»

Samstagfrüh hatte sich bei Domi ein grosses Stück aus dem Hinterreifen gelöst. «Aber eigentlich haben wir keine Probleme. Wir haben etwas probiert... Damit haben wir riskiert, dass der Reifen überhitzt.»

Frage an Aegerters Crew-Chief Gilles Bigot: Ist der Reifen ruiniert worden, weil der Radstand verkürzt worden ist, wie es Dunlop-Manager Clinton Howe darstellte?

Bigot: «Wenn man den Radstand ändert, ist das keine grosse Hilfe. Es ist besser, wenn man mit dem Federbein-Link etwas ändert oder beim Suspension-Setting. Das ist bei Terol passiert. Er hat am Freitag drei Reifen verstümmelt, am Samstag konnte er einen Long-run fahren. Weil das Team das Set-up verändert hat. Aber manche Techniker weigern sich gegen Veränderungen. Sie sagen einfach: Der Reifen funktioniert nicht.»

Aber Aegerter legte am Freitag 24 Runden mit einem Hinterreifen zurück, problemlos. Am Samstag löste er sich nach 17 Runden in seine Bestandteile auf. Bigot: «Ja, weil Domi ein paar Änderungen wollte. Also haben wir ein Set-up gewählt, das den Hinterreifen mehr belastet, ihn stärker unter Druck setzt. So sind wir 19 Runden gefahren, das hat der Reifen nicht durchgestanden. Das heisst: Wenn du den Reifen zu stark belastet, geht er kaputt. Der Reifendruck liegt bei uns bei 1,3 bar. Manche Teams gehen bis auf 1,1 oder 1,2 runter. Denn dann hast du eine grössere Reifenauflagefläche. Das haben hier am Freitag einige probiert. Aber hier hast du durch den neuen Belag viel Grip, wenn sich das Motorrad dann bewegt, bricht der Gummi. In Assen ist Domi Dritter geworden hinter Pol und Scott. Ihre Hinterreifen waren hinüber. Der von Domi sah perfekt aus. Das lag wohl am höheren Reifendruck, den wir gefahren sind.»

Domi, was ist die Taktik fürs Rennen? Aegerter: «Zwölf Runden Vollgas.»

Aber das Rennen geht über 13 Runden?

Aegerter: «Dann halt 13 Runden.»

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