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Stefan Keckeisen/Intact: Was erwartet er von Cortese?

Von Günther Wiesinger
Das Team: Wolfgang Kuhn, Sandro Cortese, Stefan Keckeisen und Jürgen Lingg

Das Team: Wolfgang Kuhn, Sandro Cortese, Stefan Keckeisen und Jürgen Lingg

Sandro Cortese soll in der Moto2-Saison 2014 Ausrufezeichen setzen. Teambesitzer Stefan Keckeisen denkt über einen zweiten Fahrer und die MotoGP nach.

Sandro Cortese hat eine sehenswerte Wintertestsaison absolviert. Er schaffte bei den drei IRTA-Tests in Valencia und Jerez (zweimal) die Ränge 5, 6 und 2, die Rückstände waren mit 0,262 sec, mit 0,681 sec und 0,187 sec erstaunlich gering.

Stefan Keckeisen, Inhaber der Firma Keckeisen Akkumulatoren in Memmingen (Marke: Intact) und mit Wolfgang Kuhn und Jürgen Lingg Gründer und Inhaber des Dynavolt Intact GP-Teams, sieht der zweiten Rennsaison des schwäbischen Rennstalls mit Spannung, Zuversicht und Freude entgegen.

Stefan, 2013 wurden die Zielsetzungen klar verfehlt. Die jüngsten Tests sind aber sehr zufriedenstellend verlaufen. Hast du nach der Saison 2013 so einen Riesensprung erwartet?

Am meisten freut uns, dass Sandro diese Testergebnisse konstant gebracht hat. Wir haben beim Rennspeed nach dem ersten Jahr noch Luft nach oben gesehen.
Die Verletzung von Brünn im Vorjahr hat Sandro in der zweiten Saisonhälfte gehandicapt. Er konnte das Konditionstraining nicht durchziehen, es hat die Kraft gefehlt. da ist er jetzt wieder dran.
Ich glaube, dass er jetzt genau da weitermacht, wo er in Brünn vielleicht aufgehört hat. Das ist unsere Hoffnung.

Die Ziele für 2014 sind klar: Das  Intact-Team will um Podestplätze fighten? Als das Team vor einem Jahr vorgestellt wurde, hiess es: Wir treten an, um innerhalb von drei Jahren Weltmeister zu werden.

Ja, das ist ganz klar unser Ziel. Deswegen sind wir dabei. Deswegen haben wir alles auf drei Jahre aufgebaut. 2014 muss unser Ziel sein, dass wir regelmässig in die Top-Ten reinfahren. Das muss einfach unser Anspruch sein.
Und natürlich wollen wir jetzt unsere Ausrufezeichen setzen. Das geht beim Qualifying los. Ich glaube, dass Sandro da als Erstes mal was macht. Und dann natürlich im Rennen. Und dass wir da mal unter die ersten fünf oder vielleicht mal aufs Podest fahren können.

Was heisst Ausrufezeichen im Qualifying? Erste Startreihe?

Ja, das wäre natürlich super.

Du hast einmal erwähnt, du willst das Zweirad-Pendant von Abt Racing im Allgäu werden? In welcher Hinsicht? Heisst das, du planst langfristig und willst immer an der Spitze dabei sein?

Abt Racing hat die DTM als privates Team gewonnen. Dann haben sie die Werksunterstützung erhalten. Ja, wir wollen gewinnen und bauen unseren Rennstall langfristig auf. Im Moment ist alles auf den Sandro zugeschnitten. Aber das wird nicht immer so sein. Wir wollen saubere, feine Arbeit machen, damit wir gut aufgestellt sind, damit wir viele regionale Sponsoren haben. Das ist uns bereits gelungen, das ist super. Mit der Firma Kränzle, die Hochdruck-Reinigungsgeräte herstellt, haben wir einen neuen Partner gefunden. Dazu Müller Heizungsbau, eine grosse Firma aus der Region mit 200 Mitarbeitern.

Das Budget wurde für 2014 noch einmal erhöht, es gibt neue Sponsoren. Wo gab es im Team noch Verbesserungsbedarf?

In erster Linie versuchen wir, alles in die Technik zu stecken, das ist das Allerwichtigste. Wir wollen da nichts unversucht lassen. Ausserdem wurde das Team um Karina Homilius erweitert, damit wir beim Thema Kommunikation noch professioneller aufgestellt sind. Sie wird bei allen Rennen dabei sein.

Wie lange wird Sandro Cortese im Dynavolt-Team fahren?

Wir schauen jetzt mal auf 2014. Dann haben wir für 2015 noch einmal, einen Vertrag mit ihm. Danach will er MotoGP fahren... Aber es ist ja alles möglich. Aber jetzt konzentrieren wir uns einmal auf das kommende Jahr.

Aber die Cortese-Fans wollen in die Zukunft blicken. Wird das Dynavolt-Team den Sandro in die MotoGP-Klasse begleiten, wenn er zum Beispiel 2016 MotoGP fahren will?

Das ist auf jeden Fall denkbar. Das ist irgendwo unser Fernziel. Aber es wäre überheblich, wenn wir jetzt schon darüber sprechen würden. Wir schauen, dass wir zuerst unseren Drei-Jahres-Plan gescheit hinbekommen.

Es wurde schon im Juni 2013 überlegt, ob man einen zweiten Fahrer ins Team holen soll. Fahmi Khairuddin war ein ernsthafter Kandidat.

Genau, dieses Thema werden wir uns auch wieder anschauen. Aber zuerst konzentrieren wir uns auf die ersten Rennen.

Was wäre das Ziel? Einen jungen Moto3-Fahrer aufbauen? Oder einen zweiten Moto2-Fahrer engagieren?

Das wissen wir noch nicht.

Muss es ein Deutscher sein?

Das muss kein Deutscher sein. Es ist alles möglich. Wir wollen auf jeden Fall so dastehen, dass wir auch finanziell so aufgestellt sind, dass wir einen Piloten verpflichten können, der uns auch sportlich etwas bringt. Wir wollen nicht einfach einen Bezahlfahrer nehmen, der das Geld mitbringt.

Die Klasse wäre nebensächlich?

Das müssten wir uns dann anschauen. Es wäre beides möglich. Logistisch wäre beides vorstellbar. Aber da hat Technikdirektor Jürgen Lingg natürlich ein grosses Mitspracherecht. Es geht bei dem Fahrer dann nicht ums Geld, das er mitbringt. Es muss sportlich zu uns passen. Aber wie gesagt: Das steht momentan nicht zur Debatte. Wir sind auf die Saison fokussiert.

Was muss passieren, damit du am Jahresende zufrieden bist?

Wir erhoffen uns auf jeden Fall, dass wir unter den Top-Ten sind. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Das wollen wir schaffen und das können wir auch schaffen. Dazu ist der Sandro fähig.
Auch das Team hat 2013 viel lernen müssen. Es war alles neu für uns. Alles was noch besser ist als Top-Ten, umso besser...

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