Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Intact-Team: Grosse Ziele mit Sandro Cortese

Von Günther Wiesinger
Nach dem nicht gerade prachtvollen Moto2-Lehrjahr gehen das Dynavolt Intact-Team und Sandro Cortese mit grossen Erwartungen in die Saison 2014.

Am Donnerstagabend um 19 Uhr präsentierte sich das Dynavolt Intact GP-Team rund um Sandro Cortese in Memmingen den Fans, Sponsoren und Gönnern.

Rund 250 Gäste kamen auf das Gelände der Firma Keckeisen Akkumulatoren, um bei der Präsentation der 2014er-Kalex und des Allgäuer Moto2-Teams, das nun die zweite WM-Saison in Angriff nimmt, dabei zu sein.

Die Moderation übernahm Sport1-Moderator Edgar Mielke. Das Lehrjahr mit Höhen und Tiefen ist absolviert. Die Ergebnisse bei den offiziellen Tests im Februar unterstrichen die Erwartungen: Regelmässige Top-Ten-Plätze warden angepeilt. In Valencia belegte Sandro Cortese Platz 5, in Jerez landete er auf Platz 6.

«Ich erwarte von mir selbst am meisten. Das war auch letztes Jahr so», erklärte Cortese, der 6 km vom Intakt-Hauptquartier in Berkheim (die Perle an der Iller) wohnt. «Die letzte Saison war ein harter Kampf, um dorthin zu kommen, wo wir heute stehen. Es war für uns alle eine sehr harte Saison, manchmal frustrierend, doch wir haben uns weiterentwickelt und viel gelernt. Die Leistungskurve ging immer nach oben, bis ich mir in Brünn die rechte Hand gebrochen habe.»

«Solche Jahre sind auch dazu da, um das Team noch mehr zusammenzuschweißen. Man sieht dann, wer wirklich hinter einem steht. Unsere Sponsoren, die auch dieses Jahr auf dem Motorrad sind, sind immer noch da. Darüber freue ich mich riesig. Man sieht auch, dass wir über den Winter konditionell und technisch weitergearbeitet haben. Wir sind jetzt dort, wie wir es uns auch vorgenommen haben. Wir waren bei den Tests in den Top-6. Und ich denke, dass wir noch viel mehr leisten können», sagte Cortese.

Und wie sehen die Ziele für 2014 aus? Cortese: «Ich denke, wir sind alle realistisch, aber wir sind auch ein Rennteam. Und ein Rennteam ist da, um zu gewinnen. Wir versuchen, soweit wie möglich nach vorne zu kommen. Wir haben bei den Tests bewiesen, dass wir aus eigener Kraft Fünfter oder Sechster sein können. Wir haben ab Dienstag in Jerez noch einen Test in Jerez vor uns. Wenn wir uns da noch etwas weiter entwickeln, stehen wir in Doha sehr gut da. Dann heißt es einfach - Gas geben und das abrufen, was wir uns bei den zwölf Testtagen 2014 und bei den November-Tests in Jerez und Almeria erarbeitet haben.»

Per Videobotschaft wünschte Hauptsponsor Leonhard Chen, Batterie-Hersteller und Inhaber der chinesischen Dynavolt-Gruppe, Sandro Cortese und dem Intact GP-Team alles Gute für die Saison 2014. Er wird auch 2015 mit dabei sein.

Danach wurden die Teamgründer Jürgen Lingg (Teamchef und Technischer Leiter), Stefan Keckeisen (Inhaber Keckeisen Akkumulatoren) und Wolfgang Kuhn (Inhaber Kuhn Bau) auf die Bühne gerufen. Auch die restliche Techniker-Crew wurde vorgestellt: Gero Beetz agiert als Data-Racording-Experte. Die Mechaniker Manuel Mickan und Steffen Rüdiger sowie Sponsorenbetreuerin und Marketing-Spezialistin Heike Zimmermann, Fotograf Fritz Glänzel und Pressesprecherin Karina Homilius komplettieren das kompakte Team, das sich in der GP-Szene auf Anhieb professionell präsentiert hat.

«Wir sind jetzt auf einem guten Level», erklärte Dynavolt-Intact-Technik-Direktor Jürgen Lingg. «Wir können 2014 sicher ein paar gute Einzelergebnisse rausfahren. Dann muss man schauen, wo wir am Jahresende stehen.»

Sandro: 1999 war er noch pummelig

Lingg war mit seiner heutigen Technik-Crew schon 2011 dabei, als Cortese auf einer Aprilia RSA im Racing Team Germany seine ersten beiden 125-ccm-GP-Siege feierte. Dieses Motorrad wurde genau so zur Schau gestellt wie die Sieger-KTM von 2012, die alten Pocket-Bikes und Lederkombis. Das Leder von 1999 lässt auf einen damals überaus pummelig gewesenen Nachwuchsfahrer Cortese (Pocket-Bike Europameister) schliessen. «Damals habe ich mich grossteils von Mamas Pasta und Eis ernährt», räumte Sandro ein.

Fünf Meter neben den Bikes verteilte Eispapst Rino aus Ochsenhausen in der Intact-Halle Gratis-Eis an alle Gäste. «Ich habe Sandro schon 1999 unterstützt, vorher auch Dirk Raudies und in der kommenden Saison neben Sandro auch Phillip Öttl», schilderte der langjährige GP-Fan.

Die Zielsetzung für Intact-Chef Stefan Keckeisen ist klar. «Wir wollen in der WM-Endabrechnung unter die ersten zehn. Die Testergebnisse sind sehr gut verlaufen. Sandro war sehr konstant. Das stimmt uns optimistisch.»

Jürgen Kuhn, Teamteilhaber und Chef der Firma Kuhn Bau, unterstützt Sandro Cortese seit dem sechsten Lebensjahr. «Das Betreiben des Rennstalls macht mir genau so viel Freude wie die Betreuung unserer Kunden bei Kuhn Bau», stellte der leidenschaftliche Motorsportfan fest. Keckeisen, Kuhn und Lingg kamen 2011 als Sponsoren und Techniker beim RTG zur Überzeugung: «Das können wir selber besser machen.»

Auch Sandros persönlicher Fitness-Trainer, Peter Lehmann, kam zu Wort. Der ehemalige Sportlehrer bereitet den Moto3-Weltmeister von 2012 auf die körperlichen Anforderungen der Moto2-Klasse vor.

Klaus Hirsekorn von Kalex Engeneering erklärte die Neuerungen an der 2014-Kalex. Diese gehen vor allem in Richtung Aerodynamik der Front- und Heckverkleidung, beinhalten aber auch Verbesserungen bei Rahmen, Schwingen und Kleinteilen.

Liqui-Moly-Marketing-Chef Peter Baumann liess durchblicken, dass die Zusammenarbeit mit dem Intact-Team über das Jahr 2014 hinausgehen wird. «Wir haben durch dieses Engagement unseren Bekanntheitsgrad gesteigert und klargelegt, dass Liqui Moly auch Produkte für den Zweiradkunden erzeugt», erklärte Baumann. «Natürlich haben wir uns von der Saison 2013 etwas mehr erwartet. Aber wir sind lange genug im Motorsport und wissen, dass man bei so einem Projekt auch Geduld haben muss.»

Noch heute Freitag wird der Teamtruck mit Manuel Mickan und Rüdiger Steffen am Steuer Richtung Andalusien aufbrechen, wo in Jerez vom 11. bis 13. März der letzte IRTA-Test stattfindet.

Und warum darf der Truck am Wochenende mehr als 2600 km nach Jerez fahren? «Wir haben eine Schausteller-Genehmigung, wie sie zum Beispiel Zirkusunternehmen haben», klärt Teammanager Lingg auf.

Am 23. März wird es im GP-Zirkus wieder ernst. Dann weden in Doha die ersten Punkte verteilt.

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