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Moto2: Marco Nekvasil hofft auf GP-Karriere

Von Peter Fuchs
Marco Nekvasil auf der Suter MMX2 in Brünn

Marco Nekvasil auf der Suter MMX2 in Brünn

In Brünn durfte das österreichische Talent Marco Nekvasil erstmals ein Moto2-Bike aus dem Hause Suter testen – zur Weltspitze fehlten ihm 5 sec.

Marco Nekvasil führt in der IDM überlegen die Superstock-1000-Klasse auf einer von Tuner Fritz Schwarz vorbereiteten BMW S1000RR an. Unter normalen Bedingungen ist ihm der Titelgewinn nicht mehr zu nehmen. Nun durfte der 17-jährige Österreicher vom Team Interwetten Racing by Fritze Tuning im tschechischen Brünn erstmals in den Sattel einer Moto2-Maschine steigen – bei einem Test in Richtung Zukunft.

Es handelte sich um die letztjährige Suter MMX2 von GP-Pilot Tom Lüthi, die an Miroslav Popov vom Team Montaze Broz in der Spanischen Meisterschaft übergegangen ist. Die tschechische Mannschaft wiederum pflegt engen Kontakt mit dem Interwetten-Paddock-Team des Schweizers Daniel Epp.

Nekvasils schnellste Rundenzeit auf der Grand-Prix-Strecke lag nach dem Testtag bei 2:07,498 min und damit nur wenige Zehntel über der Bestzeit von Popov. Von den Topfahrern aus der Motorrad-Weltmeisterschaft ist Nekvasil noch fünf Sekunden entfernt. Takaaki Nakagami holte auf der gleichen Strecke mit 2:02,202 min im Vorjahr die Pole-Position in der Moto2-WM.

Ziel des unverbindlichen Tests war herauszufinden, ob Nekvasil und ein Moto2-Bike eine Einheit bilden können. Alessandro Finelli, Cheftechniker von Montaze Broz, weihte den Junior in die Geheimnisse der Suter MMX2 und die Besonderheiten des Prototypen-Chassis ein. Anschließend standen sechs Fahrturns von je 17 Minuten auf der Agenda, wobei der letzte und entscheidende ins Wasser fiel – Wolkenbruch.

«Schade, ich bin mir sicher, da wäre noch einiges gegangen und ich hätte meine Bestzeit verbessern können», meinte Nekvasil. «Wir hatten das Chassis gerade noch einmal auf mich abgestimmt. Abgesehen davon, war der Test eine wichtige Erfahrung. Ich kann mich trotz meiner 190 Zentimeter Körpergröße gut hinter der Verkleidung verstecken. Und es war spannend zu erfahren, wie viele Möglichkeiten es gibt, das Motorrad zu verstellen. Ich habe wahnsinnig viel dazugelernt und natürlich auch ein paar Turns gebraucht, um mit dem Motorrad richtig umgehen zu können. Es erfordert einen komplett anderen Fahrstil, als ich es von meiner IDM-BMW gewohnt bin.»

Eventuell ein Sprungbrett

Werner Becher, Sprecher des Vorstands der Interwetten Group: «Wir unterstützen Marco schon sehr lange und sind froh, dass dieser Test so positiv verlaufen ist. Interwetten freut sich, einem jungen österreichischen Talent die Chance bieten zu können, sein Talent zu beweisen. Dafür sind wir ja vor allem im Motorsport bekannt. Die Ergebnisse in der IDM sprechen für sich. Jetzt werden wir sehen, was die noch ausstehenden Rennen bringen. Wir gehen davon aus, dass Marco den Titel holen wird.»

Tuner Fritz Schwarz: «Ich bin froh, dass ich Marco aufgefangen habe, als seine Karriere im vergangenen Jahr fast vor dem Aus stand. Binnen kürzester Zeit haben wir große Fortschritte gemacht. Die Ergebnisse übersteigen sämtliche Erwartungen wie man in der IDM sehen kann. Wir denken jetzt schon an seine Zukunft, wollen ihn bestmöglich fördern und checken deshalb Möglichkeiten in allen Richtungen ab. Der Moto2-Test war wichtig um herauszufinden, ob sich Marco auf dem Motorrad überhaupt wohlfühlt. So wie es derzeit aussieht, kehrt vielleicht der Grand-Prix-Zirkus mit einer Veranstaltung auf österreichischen Boden zurück – eventuell ist das auch das Sprungbrett für Marco.»

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