Moto2: Michelin mit Dual-Compound, Dunlop verzichtet
Auch keine Alltäglichkeit: Michelin, Lieferant der Einheitsreifen für die Spanische Moto2-Meisterschaft CEV, rüstete die Fahrer beim Finale in Valencia (neun Links und fünf Rechtskurven) mit Dual Compound-Hinterreifen aus.
Das sei aber keine Weltneuheit, betonte Patrick Isacco, bei Michelin für die Moto2-CEV verantwortlich. «Wir haben in der CEV in Valencia auch in der Vergangenheit immer Dual Compound verwendet», erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com. «Wir haben das 2012 zum ersten Mal in Valencia gemacht, 2013 zum zweiten Mal, denn dort handelt es sich um eine spezielle Rennstrecke. Aber Valencia ist die einzige Piste in dieser Moto2-Meisterschaft, wo wir Dual Compound verwenden.»
Kann Michelin dadurch auch Daten für die MotoGP-Reifen 2016 sammeln? Dann liefern die Franzosen bekanntlich zum ersten Mal statt Bridgestone die Einheitsreifen für die MotoGP-Klasse. Isacco: «Die Ansprüche für MotoGP sind völlig anders als für die Moto2-Klasse. Aber Michelin hat in der Vergangenheit bereits Dual-Compound-Reifen für die MotoGP hergestellt. Wir haben eine andere Techniker-Mannschaft, die sich ganz um die MotoGP kümmert.»
Dunlop ist Alleinausrüster in den WM-Klassen Moto3 und Moto2 und setzte beim Valencia-GP keine Dual-Compound-Hinterreifen ein. «Dunlop hat den weg mit den asymmetrischen Hinterreifen bereits beschritten», erklärte Dunlop-Rennmanager Clinton Howe. «Wir haben 2010 mit dem Compound W745 damit begonnen. Daraus haben wir die Compounds W919 und W943 entwickelt. Für 2011 haben wir dann auch die Konstruktion des Reifens verändert. Aber 2012 gerieten wir in die Situation, dass unsere asymmetrischen Reifen der neuen Compound-Palette unterlegen war. Es ist uns gelungen, die Dual-Compound-Reifen durch geänderten Laufflächen überflüssig zu machen. Die 'operating windows' wurden mit den neuen Mischungen grösser, die Reifen funktionierten damit besser.»
Aber Clinton Howe schliesst eine Rückkehr zu den asymmetrischen Hinterreifen für die Moto2 nicht für alle Ewigkeit aus. «Man weiss nie, wohin dich die Entwicklung in Zukunft führt», ergänzte der Motorsport-Manager des Goodyear-Dunlop-Konzerns.