WP Suspension: Erste Erfolge in der Moto2-WM
Nach dem missglückten Kayaba-Suspension-Test am dritten und letzten Valencia-Tag (12. November) der beiden NGM Forward-Yamaha-Piloten Stefan Bradl und Loris Baz erkundigte sich der User Andrea Wonisch bei SPEEDWEEK.com, wie sich die österreichische Firma WP Suspension (vormals White Power) 2014 in der Moto2-WM geschlagen hat.
Das ist rasch erzählt.
In der vergangenen Saison waren die Teams AirAsia Caterham (Zarco und Herrin, später Wilairot) sowie Technomag CarExpert (Aegerter, Mulhauser) auf WP unterwegs, beim Mugello-GP stiess auch AGR mit Folger und Axel Pons dazu.
Inzwischen haben auch andere Teams wie Paginas Amarillas Pons (2015 mit Salom und Rins) sowie QMMF (mit West und Simón) die Gabeln und Federbeine aus Österreich getestet, dazu natürlich Johann Zarco im neuen Ajo-Motorsport-Team.
«Bisher sind für die nächste Saison in der Moto2-WM nur das Ajo-Team mit Zarco fix und die beiden Technomag-Teams mit Aegerter, Lüthi und Mulhauser», erklärte Jürgen Peko, R&D Manager Motorsport bei WP, gegenüber SPEEDWEEK.com. «Die Entscheidungen der restlichen Teams und Fahrer sind noch offen. Die Verträge sollten aber nächste Woche unterzeichnet werden.»
WP Suspension gehört zum KTM-Konzern und feiert in der Cross-WM Seriensiege. Dazu wurde in der Moto3-WM 2012 die Fahrer-WM mit Sandro Cortese und 2013 mit Maverick Vinales gewonnen, 2014 landete Jack Miller auf dem zweiten WM-Platz. Auch alle anderen 18 KTM- und Husky-Piloten vertrauten auf WP.
WP hat vor einem Jahr auch schon die Fühler nach der MotoGP-Klasse ausgestreckt. Martin Bauer, mit KTM und WP 2011 deutscher Superbike-Champion, bestritt im Vorjahr auf einer Suter-BMW zwei MotoGP-Wildcard-Rennen in Brünn und Valencia mit WP; Danilo Petrucci testete die WP Suspension an seiner IodaRacing-Suter-BMW 2013 nach dem Misano-GP und war nach zehn Runden gleich schnell wie am Rennweekend auf Öhlins.
Das Ziel bei WP ist klar abgesteckt: Wenn die MotoGP-Werks-KTM Ende 2015 zum ersten Roll-out ausrückt, wird sie mit WP-Material bestückt sein. Bis dann will WP auch in der Königsklasse konkurrenzfähig sein, auch wenn sich bisher kein MotoGP-Team ernsthaft für WP interessiert hat.
In der Moto2-WM hat sich WP jedenfalls bereits einen Namen gemacht. Aegerter wurde WM-Fünfter und gewann den Sachsenring-GP, Johann Zarco stand in Austin, Las Termas, Aragón, Phillip Island und Valencia auf dem zweiten Startplatz, dazu in Silverstone auf der Pole-Position, in den Rennen sicherte er sich immerhin vier dritte Plätze – in Barcelona, Misano, Aragón und Valencia. In der WM-Schlusswertung schaffte er immerhin Platz 6.
Jonas Folger fuhr gleich beim ersten WP-Auftritt in Mugello auf Platz 3, er landete in der WM an 15. Stelle.
Alle nicht mit WP antretenden Moto2-WM-Fahrer vertrauten 2014 auf Öhlins. Kayaba hat sich nach einem Intermezzo mit Randy Krummenacher 2012 wieder aus der mittleren Klasse zurückgezogen. Showa (dort ist Honda Teilhaber) sucht noch Partner für 2015 und möchte sich am liebsten das Idemitsu Honda Asia-Team mit Nakagami und Shah anlachen.