Florian Alt: «Förderung funktionierte für mich immer»
Ein Kritikpunkt an der Nachwuchsförderung in Deutschland ist, dass sie zum wichtigsten Zeitpunkt aussetzt. Nämlich wenn die Piloten den Einstieg in die Weltmeisterschaft oder in die Junioren-WM in Spanien schaffen wollen.
Dies will der ADAC nun ändern. Deutsche Talente sollen nun auch über die neuen IDM-Moto3-Klassen Standard und GP hinaus unterstützt werden. «Wir wollen deutschen Piloten nach ihrer Moto3-Saison helfen, sich in höheren Rennklassen zu etablieren. Dafür wird der ADAC einen Förderpool ähnlich dem des deutschen Ski-Verbandes aufstellen», heißt es von offizieller Seite.
Doch es gibt auch Fahrer, die ausreichend Unterstützung erhielten. Moto2-Pilot Florian Alt erklärte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com: «Die Förderung ist an sich nicht schlecht. Die Frage ist, warum die Spanier so stark sind. Das Land ist einfach verrückt nach Motorrädern, zudem herrschen bessere Trainingsbedingungen. Ich kann nicht viel zur Förderung in Deutschland sagen, denn für mich hat sie immer funktioniert. Ich bin zurück in der Weltmeisterschaft – bei mir ist alles in Ordnung.»
Gibt es eine Lücke der Förderung zwischen dem Junior Cup und der Weltmeisterschaft? «Motorradsport ist teuer, das muss einem von Anfang an klar sein. Wenn man erfolgreich sein will, muss man irgendwann nach Spanien. Dafür braucht man natürlich Sponsoren, damit man sich dort zeigen kann. Wenn man in die Weltmeisterschaft kommt, braucht man gutes Material. Das ist eine große Schwierigkeit. Hier haben es die Spanier leichter, weil sie große Sponsoren haben. Aber auch ich kann mich in dieser Hinsicht nicht beklagen», versichert der 1,84 Meter große Alt.
«Die Spanier haben uns allein wegen des Wetters sehr viel voraus. Ihre Trainingsmöglichkeiten sind viel besser. Daher ist es für Deutsche ohnehin schwer, ganz vorne an der Weltspitze mitzufahren. Ein Jahr mehr Zeit in der Weltmeisterschaft würde einigen Deutschen jedoch helfen», weiß der 18-Jährige.
Wer hat dich in deiner Karriere gefördert? «Die Bohle Gruppe kommt aus der Gegend meines Heimatortes und ist bereits seit fünf Jahren mein Hauptsponsor. Zudem unterstützt mich der ADAC Nordrhein. Von den Sponsoren her konnte ich mich nie beklagen. Vielleicht hatte ich Glück, aber es hat immer funktioniert. Der DMSB hilft jungen Fahrer nach oben wie bei den Minibikes oder im ADAC Junior Cup. Letztendlich haben mir viele Institutionen und Sponsoren zu einer gewissen Zeit in meiner Karriere geholfen.»
2014 trat Alt in der Moto2-Klasse der Spanischen Meisterschaft an und schloss diese als Vizemeister hinter dem Schweizer Jesko Raffin ab. Für 2015 erhielt der 18-Jährige ein Angebot des Moto2-WM-Teams IodaRacing. Alt wird jene Suter fahren, die Tom Lüthi beim Saisonfinale 2014 in Valencia zum Sieg verhalf.