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Sandro Cortese: «Top-5 für Jerez ist unser Ziel»

Von Günther Wiesinger
Kalex-Moto2-Pilot Sandro Cortese liegt n der WM punktegleich mit Syharin und Siméon auf dem zehnten WM-Rang. Er hat sich gegenüber 2014 gesteigert und will bald um Podestplätze fighten.

Sandro Cortese (25) hat bei den ersten drei Moto2-Rennen 3015 dreimal gepunktet, er war Siebter in Doha, 14. in Austin und wieder Siebter in Las Termas. In der WM-Tabelle liegt der Kalex-Pilot aus dem Dynavolt Intact GP-Team mit 20 Punkten an zehnter Position, auf den fünften Platz von Jonas Folger fehlen 12 Punkte.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach der Moto3-Weltmeister von 2012 über die aktuelle Situation in der Saison 2015.

Sandro, du hast 2015 schon dreimal gepunktet, Weltmeister Rabat liegt in der WM hinter dir. Aber trotzdem bist du nicht restlos zufrieden?

Die Ergebnisse von Doha und Las Termas waren okay, aber natürlich sind unsere Ansprüche höher. Wir arbeiten im Moment extrem hart.
Wenn man die Situation realistisch beurteilt, können wir uns momentan zwischen den Rängen 5 und 7 einreihen.
Es hat einfach bisher nicht für weiter vorne gereicht.
Unser Fazit nach Argentinien lautet: Wir haben uns zwar gegenüber 2014 verbessert, aber wir sind noch nicht ganz an der Spitze. Uns fehlen im Augenblick zwei bis drei Zehntel, die wir kompensieren und aufholen müssen, um an die Spitze anzuschliessen.
Immerhin haben wir dreimal gepunktet, das war okay und wichtig. Die Ausgangslage ist nicht schlecht, wir sind punktegleich mit Syharin und Siméon, die vor uns auf den Plätzen 9 und 8 liegen. Nach vorne ist der Zug auch noch nicht abgefahren. Aber wir müssen arbeiten und uns verbessern.
Das Ziel für Jerez ist, dass wir vom ersten Training an vorne dabei sind, damit wir etwaige Set-up-Probleme früher auftauchen als im Qualifying oder im Warm-up, weil wir schon am Freitag einen hohen Speed haben.
Jerez kommt uns als Strecke entgegen, ich war dort immer sehr schnell. Auch bei den Wintertests, wir möchten dort mit der Spitze mithalten.

Weltmeister Tito Rabat war 2015 noch nie auf dem Podest. Er klagt bei der 2015-Kalex über mangelndes Vertrauen zum Vorderrad. Kennst du diese Symptome auch?

Nein, dieses Problem habe ich nicht.

In der Moto2-WM dominieren momentan die Fahrer mit WP Suspension, bei den letzten zwei Rennen waren immer drei WP-Fahrer auf dem Podest, Zarco, Rins und Lowes. Du verwendest Öhlins. Inzwischen ein Nachteil?

Ja, mit dem hat niemand gerechnet, Öhlins nicht und wir als Team auch nicht, dass diese Firma einen so starken Einstand hat. Es ist offensichtlich, dass WP momentan sehr gut dasteht. Öhlins hatte mit Siméon in drei Rennen erst einen Fahrer auf dem Podest. Aber wir dürfen unsere Ergebnisse nicht auf Öhlins schieben. Öhlins leistet super Arbeit, sie entwickeln emsig weiter. Ich bin überzeugt, dass wir in naher Zukunft mindestens gleich auf, wenn nicht sogar besser sein werden.
Bis dahin müssen wir bei uns das Set-up verfeinern. Es kommen von Öhlins immer neue Teile, die müssen wir natürlich ausprobieren, um zu schauen, ob sie besser oder gleichwertig sind.

Marc VDS hat am Montag und Dienstag in dieser Woche zwei Tage in Almeria getestet. Nächste Woche fahren sie zwei Tage in Argón. Habt ihr auch private Tests geplant?

Ja, wir werden auch nächste Woche in Aragón fahren. Das ist unsere Teststrecke, es werden fast alle grossen Moto2-Teams dort sein. Das tut dem Team und mir sicher gut. Denn wir sind im Winter durch den ständigen Regen wenig gefahren. Erst jetzt kommt die Lockerheit und der Speed, der eigentlich schon in Doha hätte da sein sollen.

Ihr habt im M?ärz noch gemutmasst, dass Sam Lowes und Johann Zarco bei den ersten Wintertests in erster Linie deshalb so stark waren, weil sie womöglich heftig getunte 600er-Motoren verwendet hätten. Aber die beiden sind auch mit den Einheitsmotoren ganz vorne dabei.

Ja, ja, aber ich denke, im Moment ist Zarco der Schnellere und?Konstantere. Trotzdem, beide sind sehr beeindruckend, bei Lowes sieht es auch sehr spektakulär aus.
Die beiden haben mit einem Hoch angefangen, sie sind mit einem Hoch in die Saison gestartet. Unsere Aufgabe ist jetzt, aufzuschliessen, aufzuholen und dann um Podestplätze mitzukämpfen.
Podestplätze sind schliesslich mein Ziel, das war die Vorgabe vor der Saison. Und dieses Ziel wird auch strikt verfolgt.

Im ersten Schritt musst du in der Tabelle mal etwas vorrücken. Auf Platz 5 von Jonas Folger fehlen zwölf Punkte?

Genau. Wir dürfen jetzt nicht träumen und denken, wir kommen nach Jerez und gewinnen. Wir müssen schauen, dass wir im FP1 dicht an der Spitze dran sind und bis zum Sonntag bereit sind, mit der Spitze mitzufahren.
Ein wichtiger Schritt war, dass in Argentinien mein Start und meine ersten zwei Runden gut geklappt haben. Da hat man gesehen, das ich hart gearbeitet und versucht habe, da mitzuhalten.
Aber wenn man zwei, drei Zehntel pro Runde verliert, addiert sich das halt bis zum Schluss auf neun Sekunden.
Jetzt müssen wir uns bemühen, nicht mehr diese zwei Zehntel zu verlieren, dann können wir in Zweikämpfe gehen.

Was nimmst du dir für Jerez vor?

Realistisch ist im Rennen ein Platz unter den Top-5. Ich mag diese Piste sehr, ich bin dort schon Tausende von Runden gefahren, aber die andern natürlich alle auch. Doch wir haben für Jerez ein gutes Grund-Set-up.
In Doha hat mir nicht viel auf Platz 5 gefehlt, Mobridelli war als Fünfter nur 0,1 Sekunden vor mir. Deshalb denke ich, unsere Ziele sind deshalb nicht zu hoch gesteckt.

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