Marcel Schrötter (17.): Rückkehr zu Öhlins?
Tech3-Pilot Marcel Schrötter beißt sich in Assen mit der Suspension von Kayaba durch
Marcel Schrötter, der WM-Zehnte von 2014, setzt in Assen erstmals die Suspension von Kayaba ein. Bisher war der Bayer mit Öhlins-Dämpfung unterwegs. Yamaha ist Großaktionär von Kayaba, was die Verbindung zum Tech3-Team erklärt.
Nachdem Schrötter das gesamte Wochenende mit der Kayaba-Suspension zu kämpfen hatte, ist unklar, ob er sie auch auf dem Sachsenring einsetzen wird. Wie sein Manager Michael Kories bestätigte, kann Schrötter sich nach Assen, nach dem Sachsenring oder nach der Sommerpause gegen Kayaba entscheiden und zu Öhlins zurückkehren.
Am Freitag in Assen verriet Schrötter gegenüber SPEEDWEEK.com: «Wir hatten schon überlegt, für das Qualifying wieder auf Öhlins umzubauen.»
Schrötter verlor als 17. im Qualifying ganze 1,444 sec auf die Pole-Zeit. Zum vierten Rang fehlten jedoch nur 0,397 sec. «Bis zum Qualifying war es für uns alle ein hartes Wochenende. Mein Mechaniker und ich haben uns trotzdem entschieden, dass wir Kayaba auch im Qualifying noch eine Chance geben. Wir haben eine große Veränderung an der Gabel vorgenommen, die sich positiv auswirkte. Am Anfang des Qualifyings war es besser, aber nicht gut genug. Wir fragten uns wieder, ob wir auf Öhlins umbauen sollen. Doch wir haben es weiter versucht. Am Ende machten wir einen Schritt vorwärts. Die Maschine verhielt sich wieder wie ein Motorrad. Trotzdem müssen wir uns noch in einigen Punkten verbessern, denn wir haben relativ viel Chattering.»
«Die Platzierung sieht nicht gut aus, aber wir haben uns zeitlich deutlich verbessert. Die ersten drei sind sehr schnell, aber uns fehlen nicht einmal vier Zehntel zu Platz 4. Das ist in Ordnung. Doch die Enttäuschung steckt noch in uns, weil es bisher so ein hartes Wochenende war. Auch der 17. Platz ist nicht wirklich zufriedenstellend. Doch es war zumindest ein Schritt nach vorne», resümierte der Bayer.
Als SPEEDWEEK.com in der Tech3-Box mit Marcel Schrötter sprach, waren drei Kayaba-Techniker zugegen. «Sie sind der Hauptgrund, warum wir das versuchen, denn wir erhalten vollen Support. Von uns kennt sich noch keiner mit dem Kayaba-System richtig aus. Kayaba hat in unserem LKW einen kompletten Workshop, daher können sie von Session zu Session das komplette System umbauen und neu einstellen. Das war eine große Hilfe.»
2011 und 2012 war Randy Krummenacher bereits mit diesen Elementen für das GP Team Switzerland in der Moto2-Klasse unterwegs. Bisher war er der letzte Kunde. Ende 2014 testete auch auch Stefan Bradl in seiner MotoGP-Maschine Kayaba-Elemente, doch er war äußerst unzufrieden: «Eine Katastrophe», sagte er damals. Doch Kayaba feierte auch Erfolge: Im Jahr 2000 wurden sie mit Olivier Jacque 250-ccm-Weltmeister.