Gegner & Team: Besondere Erinnerungen an Luis Salom
Der tragische Tod von Luis Salom am Freitag in Barcelona schwebte wie eine dunkle Wolke über den Köpfen der Piloten und Teams. Am heutigen Mittwoch findet um 21 Uhr die Bestattungszeremonie in der Kathedrale von Palma de Mallorca statt. Zuvor gaben Fahrerkollegen und Mitglieder des SAG-Team ihre schönsten Erinnerungen an Luis preis.
«Ich habe viele gute Erinnerungen an ihn», erklärte Moto2-Leader Alex Rins, der 2015 gemeinsam mit Salom für das Team Paginas Amarillas HP40 von Sito Pons antrat. «Er war im letzten Jahr mein Teamkollege und wir haben die Weltmeisterschaft sehr genossen. Er war wirklich etwas Besonderes, denn abseits der Strecke war er sehr freundlich.»
Moto3-WM-Leader Brad Binder ist ebenfalls ein ehemaliger Teamkollege von Salom. Sie waren 2012 für RW Racing GP in der Moto3-Klasse unterwegs. «Ich habe so viele schöne Erinnerungen an ihn. Als er 2012 mein Teamkollege war, erlebte ich das wahrscheinlich spaßigste Jahr meines ganzen Lebens. Er war ein komplett verrückter Typ, aber er hatte ein großes Herz. Ich hoffe, er wird von allen vermisst.»
Nach Saloms Tod am Freitag ging der Grand Prix von Barcelona am Samstag und Sonntag weiter. Brad Binder erreichte im Moto3-Rennen Platz 2. «Die letzten Tage waren sehr schwierig für mich, auch die nächsten Wochen werden hart sein», erklärte der Südafrikaner gegenüber «motogp.com» und Tränen stiegen ihm in die Augen.
Teamchef Aki Ajo, der mit Luis Salom 2013 im letzten Saisonrennen den Moto3-Titel verpasste, erklärte: «Ich erinnere mich an einen schönen Moment auf dem Sachsenring. Im Training erlebte er einen Motorschaden und reagierte sehr impulsiv, stoppte das Bike sofort und setzte sich auf den Boden. Dann fand er den Stuhl eines Marshalls und setzte sich dort hin. Das war alles im TV zu sehen und zeigte, wie impulsiv er war und welchen Höhen und Tiefen seine Gefühle unterworfen waren.»
«Die beste Erinnerung an ihn ist das Rennen 2013 in Australien, denn dort kämpfen wir sehr hart gegeneinander. Es war ein sehr schönes Moto3-Rennen», erklärte Suzuki-Werkspilot Maverick Viñales, der Salom im WM-Kampf 2013 besiegt hatte.
«Ich war immer sein ‹Wikigner›», lächelte Saloms bärtiger Mechaniker Joaquin Pardo Porcel aus dem Team Stop and Go Racing sanft. «Er nannte mich seinen Wikinger, wegen meiner Größe... und dem Bart. Die Beziehung zu ihm war besonders.»
Marc Pannon, ein weiterer Mechaniker der SAG-Crew von Salom, erinnert sich an eine Eigenheit des Spaniers: «Er hatte diese Angewohnheit, dass er es nicht mochte, wenn man seinen Rücken berührt. Wenn wir ihn aus der Garage schoben, klopften wir ihm oft auf den Rücken. Wenn er dann in die Box zurückkam, wies er mich zurecht. In der Startaufstellung war es dasselbe. ‹Fass meinen Rücken nicht an.› Er hatte seine Ticks.»
SAG-Pressesprecher Eric Cestari erinnert sich ebenfalls an eine ungewöhnliche Angewohnheit von Salom: «Wenn er einen neuen Lederkombi erhielt, musste ich ihn anziehen. Ich bin etwa so groß wie er, aber etwas dicker. So sollte das Leder geschmeidiger werden. Um dann aber das ‹Pech› aus dem Leder zu verbannen, musste ich mich auf den Boden legen und er zog mich herum. Daran erinnere ich mich.»