Eklat bei CarXpert: Domi Aegerter fristlos gefeuert?
Domi Aegerter
Dominique Aegerter versteht die Welt nicht mehr. Rund 20 Stunden nach seiner Ankündigung, er werde 2017 für Leopard Racing und Kiefer auf Suter die Moto2-WM fahren, droht ihm sein bisheriger Rennstall quasi mit der fristlosen Entlassung.
Dominique Aegerter wurde vom Team über diese Entwicklung nicht persönlich informiert. «Mich hat ein Sponsor angerufen und mich gefragt, ob ich diese Neuigkeiten auf blick.ch gelesen habe.»
Offenbar hat das CarXpert-Team Donnerstagfrüh einige Sponsoren über den geplanten Rausschmiss informiert.
«Ich habe dann meinen Manager Robert Siegrist angerufen», erklärte Agerter im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Üblicherweise können die Teams die Fahrer nicht einfach während der Saison austauschen. Jeder «permanent rider» hat Anrecht auf die Teilnahme bei allen Rennen, es sei denn, er sei nicht fit, liefere regelmässig unterirdische Leistungen ab, zahle die vereinbarte Mitgift ans Team nicht, agiere rufschädigend für das Team – oder sei gesundheitlich nicht auf der Höhe.
Bei Domi Aegerter (26) trifft keine dieser Möglichkeiten zu. «Ich bin fit, ich wurde ja schon für den Aragón-GP vom Rennarzt wieder gesund geschrieben und für 'fit to race' erklärt», betont der WM-Elfte. «Ich habe einen gültigen Vertrag und will diese Saison natürlich mit dem Team zu Ende führen. Und ich bin gesund. Ich wäre sehr enttäuscht, wenn mir diese Möglichkeit genommen wird. Wenn jeder Fahrer fristlos entlassen würde, der nach dem Saisonende das Team wechselt, dann würde ja bei den letzten Rennen fast keiner mehr fahren...»
Natürlich waren Teambesitzer Olivíer Métraux und Teammanager Fred Corminbeouf nicht gerade begeistert, als Aegerter den neuen Vertrag nicht unterschrieb und zu Kiefer-Leopard absprang. Aber Aegerter hatte immer klar gemacht, dass er zu Suter zurückkehren will. Als diese Möglichkeit letzte Woche beim CarXpert-Team plötzlich nicht mehr zur Diskussion stand, sah sich der Rohrbacher nach einem anderen Team um.
«Am Geld sind die Verhandlungen nicht gescheitert», versichert Aegerter. «Ich verstehe auch nicht, warum jetzt ohne mein Wissen solche Entscheidungen getroffen werden.»
War Fred Corminboeuf völlig überrascht und wütend, als ihm Aegerter absagte? «Ja, die hatten schon keine Freude. Das ist ganz klar. Die sind auch enttäuscht», sagt Aegerter. «Aber für mich war es die beste Lösung, ein neues Team zu suchen. Das richtet sich nicht gegen mein altes Team. Mir tut es natürlich auch leid, dass ich Olivier Métraux nach zehn Jahren auf diese Weise den Rücken kehren muss. Herr Métraux hat mich immer sehr tatkräftig gesponsort und unterstützt. Aber ich möchte trotzdem jetzt unbedingt meinen Vertrag erfüllen und auch die letzten Rennen der Saison bestreiten. Das ist wichtig für mich. Mein Manager Robert Siegrist kümmert sich jetzt um das Problem. Er schaut jetzt, was los ist.»