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Trauer in den Niederlanden: Jan Huberts verstorben

Von Günther Wiesinger
Jan Huberts ist tot

Jan Huberts ist tot

Mit Jan Huberts (79) verlieren die Niederlande einen zweifachen GP-Sieger, der sein ganzes Leben leidenschaftlich dem Motorsport gewidmet hat.

Die Niederlande trauern um den erfolgreichen Motorradrennfahrer und späteren Teambesitzer Jan Huberts, der am 18. November im Alter von 79 Jahren verstorben ist. Der zweifache 50-ccm-GP-Sieger (er gewann 1962 in Clermont-Ferrand/F und auf dem Sachsenring) litt bereits seit längerer Zeit an gesundheitlichen Problemen, er erlag am gestrigen Samstag im Beisein seiner Familie einem Herzleiden. Am 15. Oktober 2016 nahm er noch als Gast an einer Feier der «Stichting Vrienden TT Circuit Assen» teil.

Wir haben Jan Huberts auch in diesem Jahr noch als Gast beim Motorrad-GP in Assen gesehen. Auch bei WM-Rennen in Spanien war er manchmal zu Gast, er besass ein Ferienhaus in Spanien.

Huberts bestritt 1957 sein erstes Motorradrennen, seine aktive Karriere erstreckte sich bis zur Saison 1982, erst im Alter von 45 Jahren hängte er den Helm an den Nagel.

Doch danach betrieb Jan Huberts jahrelang sein DC Racing Team in allen Soloklassen, er brachte niederländische Spitzenfahrer wie Hans Spaan, Patrick van den Goorbergh, Wilco Zeelenberg, Arie Molenaar und Leon van der Heijden an die Weltspitze, wobei das D von DC seiner Tochter Desiree gewidmet war.

Das erste Rennen bestritt Huberts vor 59 Jahren in Zandvoort auf einer NSU 250. Das internationale Debüt erfolgte dann mit einer 350-ccm-Norton.

Der geschäftstüchtige und redegewandte Niederländer kam immer wieder in den Genuss von konkurrenzfähigem Material, er besorgte sich 1960 als erster Europäer eine 250-ccm-Vierzylinder-Honda und brachte in der WM auch eine kostbare Honda 125 an den Start. Er landete in Assen damals auf Platz 7, aber Punkte gab es nur für die ersten sechs.

In der 125-ccm-Klasse gelang Huberts nur ein Podestplatz: Rang 3 in Assen 1968 auf einer MZ, er wurde damals WM-Zwölfter.

Jan Huberts feierte die grössten Erfolge in der 50-ccm-Klasse, denn das niederländische van-Veen-Kreidler-Team bildete damals das offizielle Werksteam, niederländische Fahrer waren gern gesehen.

Jan Huberts wurde van-Veen-Teamkollege des mehrfachen Weltmeisters Jan de Vries.

Unvergesslich der Imola-GP in der 50-ccm-Klasse 1972. Jan de Vries und der heißblütige Spanier Angel Nieto (er fuhr die Werks-Derbi) waren damals erbitterte Gegner. Nieto fühlte sich in Imola von Jan Huberts behindert, er warf ihm vor, er habe sich extra eine Runde zurückfallen lassen, um Nieto behindern zu können und de Vries zum Sieg zu verhelfen.

Der zornige Nieto soll Huberts nach der Zieldurchfahrt einen wütenden Faustschlag versetzt haben. Da es damals keine professionelle Race Direction und keine TV-Kamers gab, blieb diese Attacke ohne Folgen.

Auch einen Geschwindigkeits-Weltrekord stellte Jan Huberts auf: Mit stehendem Start erreichte er mit einem 50-ccm-Motor im Jahr 1981 über 1 km einen Top-Speed von 222,026 km/h. Der Rekord hielt bis 2008, dann löschte ihn das Budd Fab-Team mit 233,300 km/h aus.

Als nach dem Ende der 50-ccm-Klasse Ende der 1970er-Jahre die neue 80-ccm-WM-Klasse ins Leben gerufen wurde, liess Jan Huberts sogar ein eigenes Motorrad konstruieren – er nannte es Casal.

Jan Huberts hinterlässt seine Frau Gerdy, seine Tochter Desiree und seinen Enkelsohn Mitchel.

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