Bezzecchi und Bastianini: Sport steht im Vordergrund
Umarmten sich nach dem Crash: Bastianini (hinten) und Bezzecchi
Der WM-Kandidat Marco Bezzecchi (19) wurde in Thailand in der letzten Kurve von Enea Bastianini aus dem Rennen geworfen, nahm später jedoch seine Entschuldigung an.
Marco Bezzecchi (Redox PrüstelGP) startete beim Moto3-Rennen in Thailand von der Pole-Position aus. Er hoffte, damit dem Rivalen und WM-Führenden Jorge Martin (Del Conca Gresini Moto3) in der Weltmeisterschaft dazwischenfunken zu können.
Honda-Pilot Jorge Martin litt in Thailand wegen eines Missgeschicks unter Schmerzen am linken Handgelenk. Bei einer Massage durch die Spezialisten der Clinica Mobile war ein Nerv beleidigt worden. Er fuhr nur vom 13. Startplatz los.
Bezzecchi hatte dadurch die Chance, die Führung in der Moto3-WM-Gesamtwertung zu ergattern. Das 14. Rennen beim 15. Grand Prix der Saison (in England fand kein Rennen statt!) endete aber in einem Desaster für den Italiener. Sein Landsmann Enea Bastianini (Leopard Racing) verlor in der letzten Kurve die Kontrolle über das Vorderrad seiner Honda, als er einen Gegner überholen wollte. Bastianini stürzte und riss Bezzecchi mit sich.
Am Ende war es Martin, der als Sieger aus der Situation hervorging, indem er vom vermutlich aussichtlosen 13. Startplatz weg im Rennen noch den vierten Platz erzielte und seinen WM-Vorsprung damit auf 26 Punkte auf Bezzecchi ausbaute. Was die Sache für Bezzecchi noch gefährlicher macht, ist die Tatsache, dass der Thailand-GP-Sieger Fabio «DIGA» Di Giannantonio (Del Conca Gresini Moto3) im Rennen um den Titel jetzt nur noch drei Punkte hinter seinem Zweitplatzierten Landsmann auf der KTM liegt.
KTM-Hoffnung Bezzecchi wird also bei den letzten vier Grand Prix von den Honda-Teamkollegen Martin und Di Giannantonio in die Zange genommen.
«Das Problem war nicht nur die letzte Kurve», erklärte Bezzecchi nach dem Rennen. «Meiner Meinung nach gab es während des Rennens viel unnötigen Kontakt, das war sehr gefährlich. Schade, dass das Rennen so schief gelaufen ist, weil wir in Buriram ein wirklich gutes Wochenende hatten. Aber das sind Dinge, die halt in der letzten Kurve passieren können.»
Bezzecchi hat in diesem Jahr in der letzten Runde selbst schon einige Patzer fabriziert...
Bastianini ging direkt nach dem Moto3-Rennen zur Redox PrüstelGP-Box, um sich bei Bezzecchi und dessen Team zu entschuldigen: «Es war ein kompliziertes Rennen. Zuerst hat mein Bein weh getan und ein paar Fahrer haben mich überholt. Danach habe ich mich immer besser gefühlt und ich konnte mich zurückkämpfen. Ich wollte den Podestplatz unbedingt, aber ich konnte den Sturz nicht vermeiden. Es tut mir sehr leid, dass auch Marco darunter leiden musste. Ich habe sein Rennen ruiniert und ich weiß, wie man sich in solchen Situationen fühlt.»
Es gibt kein böses Blut zwischen den beiden Italienern, die beide beim Grand Prix in Japan (21. Okrtober) erneut um Ruhm und Punkte kämpfen wollen.