Barry Baltus: Warum IRTA gegen Jerez-GP-Teilnahme ist
Florian Prüstel mit Dirk Geiger
Das deutsche PrüstelGP-KTM-Moto3-Team hat sich mit der Verpflichtung des erst 15-jährigen Belgiers Barry Baltus eine zusätzliche Belastung eingehandelt. Denn Baltus ist für die ersten vier Moto3-WM-Rennen 2020 nicht startberechtigt. Er wird erst am 3. Mai 16 Jahre alt, das ist das Mindesthalter für die kleinste GP-Klasse – und der Renntag des ersten Europa-GP in Jerez.
Baltus (er war 2019 Zwölfter in Red Bull Rookies-Cup) darf also dort am Freitag und Samstag nicht trainieren. Theoretisch könnte er das WM-Rennen trotzdem bestreiten. «Gemäß Reglement könnte Baltus am Warm-up am Sonntag teilnehmen und dann vom letzten Startplatz aus wegfahren, wenn er im 20-Minuten-Warm-up eine Zeit erreicht, die nicht mehr als 107 Prozent über der besten Qualifying-Zeit liegt», sagte Mike Trimby, CEO der Teamvereinigung IRTA und Mitglied des Selektions-Komitees.
Trimby fügte aber an: «Wir haben dem Team empfohlen, sich diese Idee aus dem Kopf zu schlagen.»
Denn für den belgischen Moto3-GP-Rookie wäre diese Situation eine starke nervliche Belastung. Und das ganze Team samt Technikcrew, Gästen und Sponsoren würde beim wichtigen ersten Europa-Event in Jerez tatenlos herumstehen. Es könnte kein Set-up getestet und keine Reifenwahl getroffen werden.
Deshalb wird aller Voraussicht nach Ersatzmann Dirk Geiger neben den bisher zugesagtem vier Grand Prix auch einen fünften GP-Einsatz absolvieren dürfen.
Als Baltus im September von Prüstel verpflichtet wurde, bestand noch eine kleine Hoffnung, dass er die Junioren-WM gewinnt und deshalb schon vor dem 16. Geburtstag in den GP-Sport einsteigen kann – wie einst Fabio Quartararo und zuletzt Can Öncü, der den Red Bull Rookies-Cup gewann.