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SIC58 Squadra Corse: Im Namen von Marco Simoncelli

Von Nora Lantschner
Tatsuki Suzuki, Paolo Simoncelli und Niccolò Antonelli bei der Teamvorstellung 2020

Tatsuki Suzuki, Paolo Simoncelli und Niccolò Antonelli bei der Teamvorstellung 2020

Seit 2017 geht die SIC58 Squadra Corse in der Moto3-WM an den Start, 2019 gelang der Durchbruch. Mit Niccolò Antonelli und Tatsuki Suzuki hat Paolo Simoncelli Großes vor – zu Ehren seines allzu früh verstorbenen Marco.

«Ich habe die SIC58 Squadra Corse im Namen von Marco gegründet, um Kindern zu helfen, die sonst nicht die Möglichkeit hätten, Rennen zu fahren. Wir sind aber auch stolz darauf, jedes Jahr zu wachsen und das Team voranzubringen, in der Hoffnung, ihm Ehre zu erweisen – die Ehre, die sich Marco auf der Strecke erarbeitet hat», begründet Paolo Simoncelli seine Entscheidung, nach dem tragischen Tod seines Sohnes am 23. Oktober 2011 mit einem eigenen Rennstall – und der Unterstützung von Fausto Gresini – in den Rennsport zurückzukehren.

2013 fing die SIC58 Squadra Corse in der italienischen Meisterschaft klein an, 2015 folgte der Sprung in den CEV, 2017 wurde schließlich die Moto3-WM in Angriff genommen. Zuvor war es 2016 Tony Arbolino, der dem Team bei der Moto3-Junioren-WM in Jerez zum ersten Sieg auf internationaler Bühne verhalf. Während die Zusammenarbeit mit dem Italiener nach dem enttäuschenden ersten WM-Jahr 2017 (nur zwei Punkte) zu Ende ging, sollte die andalusische GP-Strecke ein besonderer Ort für die SIC58-Truppe bleiben.

Am 30. April 2004 hatte Marco Simoncelli in Jerez seinen ersten GP-Sieg gefeiert: Er gewann damals das Regenrennen der 125er-Klasse – vor seinem Rauch Bravo-Aprilia-Teamkollegen Steve Jenkner. 15 Jahre später bescherten Niccolò Antonelli und Tatsuki Suzuki Paolo Simoncelli an gleicher Stelle einen Doppelsieg – es war der erste Erfolg im dritten Jahr in der Moto3-WM.

Nicht weniger emotional war im September der erste Sieg von «Tatsu» auf «Misano World Circuit Marco Simoncelli». Denn die Rennstrecke an der Adria trägt schon seit 2012 den Namen des 14-fachen GP-Siegers und 250er-Weltmeisters von 2008.

«All diese Zufälle lassen dich an Dinge denken, die vielleicht nicht existieren. Aber die Zufälle sind nun mal da», gestand Paolo sichtlich gerührt. «Ich hoffe, dass jemand seine Finger im Spiel hat. Denn mein großer Traum und mein Wunsch ist, Marco auf irgendeine Weise wieder zu umarmen. Ich hoffe, dass es wirklich irgendetwas gibt.»

Das Wort WM-Titel will Paolo Simoncelli übrigens nicht in den Mund nehmen, wenn er von den unmittelbaren Zielen für seine SIC58 Squadra Corse spricht. Aber: «Wir wollen kämpfen, um zu gewinnen.» Immerhin stand 2019 in der Moto3-Teamwertung schon Gesamtrang 2 zu Buche.

Suzuki bestreitet 2020 sein viertes Jahr im Team, Antonelli sein drittes – allerdings musste der 24-Jährige wegen einer Schulter-OP auf den Auftakt in Doha/Katar verzichten. Dafür unterstrich sein Teamkollege die Ambitionen mit der insgesamt sechsten Pole-Position für die SIC58 Squadra Corse. Das Podest verpasste der 22-jährige Japaner als Fünfter nur knapp.

Auch im «FIM Enel MotoE World Cup» setzt Paolo Simoncelli auf Kontinuität und bestätigte Mattia Casadei für die «Ongetta SIC58 Squadra Corse». Der 20-jährige Italiener schaffte in der Premieren-Saison auf der Energica Ego Corsa einen Podestplatz.

Die Erfolge der SIC58 Squadra Corse

Moto3-Podestplätze:
Niccolò Antonelli (Jerez 2019 – 1.)
Tatsuki Suzuki (Misano 2019 – 1., Jerez 2019 – 2.)

Pole-Positions:
Niccolò Antonelli (Losail 2018, Austin 2019, Assen 2019, Motegi 2019)
Tatsuki Suzuki (Misano 2019, Losail 2020)

MotoE-Weltcup:
Mattia Casadei (Misano 2019, Rennen 2 – 3.)

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