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Alberto Surra: Der Neue in Rossis VR46 Riders Academy

Von Nora Lantschner
Alberto Surra

Alberto Surra

Valentino Rossi ist nicht nur Alberto Surras Idol, sondern seit 2021 auch offiziell sein Lehrmeister. Denn der 17-jährige Snipers-Honda-Pilot ist der jüngste Neuzugang in der VR46 Riders Academy

Erklärte Mission der VR46 Riders Academy ist, italienische Nachwuchsfahrer auf ihrem Weg in die Königsklasse MotoGP zu unterstützen – wie bei Franco Morbidelli, Francesco Bagnaia, Luca Marini und nun auch Marco Bezzecchi bereits geschehen.

Nach den Abgängen von Baldassarri, Bulega und Foggia am Ende der Saison 2019 bekam die erlesene Truppe in diesem Jahr erstmals wieder Zuwachs: Der 17-jährige Alberto Surra aus Turin wurde Ende September offiziell als neuer Rossi-Schüler präsentiert, nachdem er bereits über Monate in Tavullia trainiert hatte und vom CIV-Team Bardahl VR46 Riders Academy zu Rivacold Snipers in die Moto3-WM transferiert worden war.

«Surra erschien uns eine gute Wahl, weil er ein Fahrer mit einem großen Talent ist, der in den kleineren Meisterschaften sehr gut abgeschnitten hat», erklärte Mentor Valentino Rossi. «Dann hat er ein Jahr mit uns verbracht und mit uns trainiert. Denn für uns ist es auch sehr wichtig, den Charakter eines Fahrers kennenzulernen. Wir mögen sympathische und gebildete Jungs, die – auch wenn sie jung sind – wissen, wo ihr Platz ist», unterstrich der 42-Jährige.

Dazu verriet der neunfache Weltmeister lachend: «Wir sind keine einfache Gruppe. Es ist ein bisschen wie in der Kaserne, es gibt die Altgedienten und, um aufgenommen zu werden, muss man sich die Sympathien der Veteranen erst einmal verdienen.»

Wie wird man also Teil der VR46 Riders Academy? Und wie besteht ein ambitionierter Nachwuchsfahrer diese «Probezeit» erfolgreich?

Surra grübelte im Gespräch mit SPEEDWEEK.com kurz. «Ich weiß, dass man auf einem Motorrad schnell sein muss und sich vor allem auch gut verhalten muss», erwiderte er dann mit einem schüchternen Grinsen. «Es ist eine eng zusammengeschweißte Gruppe, die man sozusagen auf Zehenspitzen betreten muss, also schön vorsichtig. Sie waren ja schon lange vor dir da, deshalb ist es nicht so einfach zu Beginn. Aber ich muss sagen, dass ich mich mit allen wirklich sehr gut verstehe», schob er eilig nach.

Besonders mit Andrea Migno, der gleichzeitig sein Snipers-Honda-Teamkollege ist. «Das Verhältnis zu ‚Mig‘ ist ausgezeichnet, er ist ein sehr starker Fahrer, den man im WM-Kampf 2022 nicht unterschätzen sollte. Er hilft mir immer und zieht mich auch auf der Strecke, er ist wirklich eine große Hilfe», schwärmte Surra vom 25-jährigen Moto3-Routinier.

Surra gab sein WM-Debüt 2021 noch im Bardahl VR46 Riders Academy Team mit einer Wildcard beim Heimrennen in Mugello. Zum Rivacold Snipers Team stieß er ab der Dutch TT in Assen, wo er die Nachfolge von Filip Salac antrat. Denn Salac übernahm bei PrüstelGP in der zweiten Saisonhälfte die KTM des in Mugello tödlich verunglückten Jason Dupasquier.

Den ersten WM-Punkt ergatterte Surra beim Algarve-GP in Portimão als 15., zuvor stand er beim zweiten Misano-GP schon auf Startplatz 7. «Ich habe mich in dieser Saison stetig gesteigert, ich bin sehr zufrieden. Ich kam ja aus der italienischen Meisterschaft und von einer KTM, also von einem anderen Motorrad. Die Honda kannte ich noch nicht, ich musste mich zu Beginn also erst einmal anpassen», erinnerte der 17-Jährige. «Wir konnten das Bike dann aber auch mich abstimmen und ich komme nun sehr gut zurecht.»

«Ich hoffe, im nächsten Jahr viel besser abzuschneiden. Dieses Jahr war ein Lehrjahr, in dem es zum Beispiel darum ging, die Strecken kennenzulernen. Ich hoffe, im nächsten Jahr einen weiteren Schritt zu machen. Ich will mich weiter entwickeln, so wie in diesem Jahr. Wenn das gut funktioniert, dann können wir es in die Top-10 oder Top-5 schaffen», lautet das Ziel des jüngsten Rossi-Schülers für seine erste volle Moto3-WM-Saison.

Allerdings weiß Surra auch: «Ich habe in der Moto3 wegen meiner Größe und meines Körperbaus Mühe. Es gibt dort Jungs, die sehr viel weniger wiegen. Ich werde im Winter aber daran arbeiten, ein bisschen Gewicht zu verlieren, um in dieser Kategorie stärker sein zu können, auch wenn es nicht einfach ist.»

Das ab 2023 geltende WM-Mindestalter von 18 Jahren begrüßt Surra auch deshalb: «Denn jetzt gibt es sehr viele junge Kerle, die sehr wenig wiegen. Und in der Moto3 macht das Gewicht einfach so viel aus, beim Beschleunigen und auf den Geraden… Ich wiege 65 kg, wenn andere Jungs zehn Kilo weniger drauf haben, dann macht sich das in dieser Kategorie eben bemerkbar.»

Moto3-Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1. Acosta 259 Punkte. 2. Foggia 216. 3. Garcia 188. 4. Masia 171. 5. Fenati 160. 6. Antonelli 152. 7. Darryn Binder 136. 8. Guevara 125. 9. Sasaki 120. 10. Migno 110. 11. Deniz Öncü 95. 12. Alcoba 86. 13. McPhee 77. 14. Suzuki 76. 15. Artigas 72. 16. Salac 71. 17. Toba 64. 18. Nepa 63. 19. Rodrigo 60. 20. Yamanaka 47. 21. Tatay 40. 22. Adrián Fernández 30. 23. R. Rossi 30. 24. Dupasquier 27. 25. Kunii 15. 26. Kofler 10. 27. Bartolini 7. 28. Holgado 4. 29. Izdihar 4. 30. Azman 3. 31. Kelso 2. 32. Surra 1.

Marken-WM:
1. KTM 369 Punkte. 2. Honda 360. 3. GASGAS 266. 4. Husqvarna 166.

Team-WM:

1. Red Bull KTM Ajo 430 Punkte. 2. Valresa GASGAS Aspar Team 313. 3. Leopard Racing 288. 4. Red Bull KTM Tech3, 218. 5. Petronas Sprinta Racing 216. 6. Avintia Esponsorama 199. 7. Sterilgarda Max Racing Team 190. 8. Indonesian Racing Gresini 146. 9. Rivacold Snipers Team 146. 10. CarXpert PrüstelGP 110. 11. BOE Owlride 92. 12. CIP Green Power 77. 13. SIC58 Squadra Corse 76. 14. Honda Team Asia 19.

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