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GP-Notlage: Jetzt könnte sich der ADAC profilieren

Von Ivo Schützbach
Um den deutschen Grand-Prix-Nachwuchs ist es miserabel bestellt, jetzt wackelt auch noch das Aufbauprogramm des Intact-Teams. SPEEDWEEK.com sprach mit Peter Öttl, wie es 2025 weitergehen soll.

Honda-Testfahrer Stefan Bradl bestritt am 17. November 2024 aller Voraussicht nach sein letztes MotoGP-Rennen, 2025 gibt es weder in der höchsten Kategorie noch in den Klassen Moto2 oder Moto3 einen deutschen Teilnehmer. Der letzte verbliebene deutschsprachige GP-Fahrer ist der Schweizer Noah Dettwiler in der Moto3-WM, der bislang aber nicht überzeugen konnte wie in jüngerer Vergangenheit ein Tom Lüthi, Dominique Aegerter oder Randy Krummenacher.

Das in Memmingen beheimatete Intact-Team, in den GP-Klassen Moto2 und Moto3 vertreten, bemüht sich seit Jahren auch um den Nachwuchs und ist diese Saison mit den Österreichern Jakob Rosenthaler und Leo Rammerstorfer sowie dem Finnen Rico Salmela in der Junioren-WM dabei, außerdem mischt die Truppe im European Talent Cup (ETC) mit.

Nach dem Rückzug von Sponsor Husqvarna muss für 2025 ein höheres sechsstelliges Finanzloch gestopft werden. Beim langjährigen Sponsor Dynavolt Batterien aus China gibt es Überlegungen sich stärker einzubringen, zudem laufen Verhandlungen mit potenziellen neuen Partnern.

Unklar ist, ob das Intact-Team unter solchen Voraussetzungen seine Nachwuchsarbeit wird fortsetzen können.

«Moto2, Moto3, MotoE zuerst – dann schauen wir, was möglich ist», erzählte Intact-Moto3-Teamchef Peter Öttl im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Natürlich wollen wir unser Nachwuchsprojekt gerne weiterverfolgen, es gibt viele Überlegungen und Anfragen von Fahrern. Wenn es möglich ist, werden wir es machen. Im besten Fall mit jungen deutschen Fahrern, dafür wurde es ursprünglich kreiert. Um deutschsprachigen Nachwuchs im Idealfall bis in die WM zu bringen. Wir haben Fynn Kratochwil, der momentan aber leider verletzt ist. Beim letzten ETC-Rennen in Estoril wird erstmals Richard Irmscher für uns fahren. Es gibt immer Überlegungen und Bestrebungen etwas zu machen. Die letzten beiden Moto2-Europameister sind anschließend für uns in der Moto2-WM gefahren, das ist auch für uns eine wichtige Sache (Lukas Tulovic und Senna Agius – der Autor)

Öttl hört sich nach allen Seiten nach möglicher Unterstützung um, es gibt auch Gespräche mit dem ADAC. Europas größter Automobilclub engagiert sich mit der «Stiftung Sport» zwar seit über 25 Jahren und behauptet von sich selbst der größte Nachwuchsförderer in Deutschland zu sein. Doch auch, wenn manch ein talentierter Rennfahrer in seinen Anfangsjahren tatsächlich von ihm unterstützt wurde, fehlt eine Brücke vom Nachwuchsbereich in die Weltmeisterschaft.

Das vom Team Intact GP initiierte Nachwuchsprogramm könnte dem ADAC als solche dienen. Ein dortiges Engagement würde deutlich weniger Geld verschlingen als der Aufbau einer eigenen Nachwuchsstruktur und die Förderung könnte sehr gezielt erfolgen. Außerdem gäbe es für diese Fahrer einen vorgezeichneten Weg in die Weltmeisterschaft.


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