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Entwicklungs-Dilemma für Honda auch in der Moto3

Von Thomas Kuttruf
Nach dem Titelgewinn 2023 mit Leopard Racing und Jaume Masia, spielte Honda in der Moto3 dieses Jahr keine Rolle im WM-Kampf. Auch der vermeintliche Befreiungsschlag ging vorerst nach hinten los.

Honda, vor wenigen Jahren unangefochtene Weltmacht des Motorrad-Rennsports, erlebte auch 2024 eine katastrophale Rennsaison auf Asphalt. In der Königsklasse gelang es zwar in der zweiten Saisonhälfte eine Trendwende einzuleiten, doch auch das konnte den letzten Platz in der Wertung der Hersteller nicht verhindern. 40 Rennen vergingen ohne eine einzige Podiumsplatzierung für den größten Hersteller der Welt.

Besser, aber auch nicht gut, lief es für die Japaner in der kleinsten Hubraumklasse, ebenfalls eine ehemalige Domäne von Honda. Dank dem heißen Rookie Angel Piqueras (den man dann aber Ende des Jahres an MT-MSi und KTM verlor) auf der Leopard-Honda konnte in Misano sogar ein Sieg bejubelt werden. Dessen Teamkollege Raul Fernandez zeigte auf dem Podium ebenso Präsenz wie Taiyo Furusato (Honda-Asia) und Luca Lunetta (SIC58).

Bester Honda-Fahrer am Ende der Saison war dank höherer Konstanz Fernandez an sechster Position. Piqueras gelang Rang 8, Furusato wurde Zehnter. In der Konstrukteurs-WM brachte der Einsatz dem Honda-Werk Rang 3 ein. Das beste Team mit Honda-Technik war wie bereits im Jahr zuvor Leopard Racing. Für die Italiener war Platz 5 dennoch eine herbe Niederlage. Schließlich hatte man zwölf Monate zuvor mit Jaume Masia den Titelgewinn gefeiert.

Richtig daneben ging zudem die Einführung eines neuen Triebwerks. Um wenigstens in der Moto3 zu glänzen, wurde für den Schlussspurt der Saison ab Malaysia ein neuer Motor eingesetzt, der dann als neuer Standard für 2025 für Erfolg sorgen soll. Zwar führt die Power des neuen Einzylinders den Leopard-Pilot Fernandez in Sepang auf den ersten Startplatz, doch im Rennen flog dem Spanier die Technik um die Ohren. Fernandez war nicht der Einzige, der schieben musste. Auch Piqueras und Ogden standen mit Antriebsschaden.

Die Honda-Teams reagierten mit wenig Begeisterung. Von allen Seiten wurde die Umrüstung auf einen verlässlichen Stand gefordert. Doch bei Honda hatte man offensichtlich nicht damit gerechnet. Denn wie sich herausstellte, gab es nur den Weg zurück in die alte Technik. Honda hatte nur einen Motor pro Fahrer im Aufgebot. Das beste Honda-Team Leopard stand damit ohne Update da.

Statt eines Befreiungsschlags wird damit aktuell bei Honda auch in der Moto3 an einer seriösen Technik-Baustelle gearbeitet. Nicht ohne Grund blieben sämtliche Honda-Piloten dem jüngsten Test in Jerez fern. Es deutet darauf hin, dass der Mangel an betriebssicheren 2025er-Motoren die fünf Honda-Teams in eine längere Winterpause gezwungen hat.

Moto3-WM-Stand nach 20 von 20 Rennen:

1. Alonso, 421 Punkte. 2. Holgado 256. 3. Veijer 242. 4. Ortola 224. 5. Munoz 172. 6. Fernandez 158. 7. Rueda 157 8. Piqueras 153. 9. Kelso 138. 10. Furusato 137. 11. Yamanaka 131. 12. Lunetta 112. 13. Nepa 93. 14. Suzuki 91. 15. Roulstone 66. 25. Dettwiler 2.

Konstrukteurs-WM:
1. CFMOTO, 421 Punkte. 2. KTM 333. 4. Honda 300. 4. Husqvarna 269. 5. GASGAS 265.

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