Zeittraining, Jerez: Rueda in eigener Moto3-Welt!
Bereits vor dem wichtigen Zeittraining am Freitagmittag, das über den direkten Einzug der 14 schnellsten Piloten in das finale Samstags-Qualifying entscheidet, hatten die Moto3-Piloten für Schlagzeilen gesorgt. Am lautesten brüllte Katar-Pechvogel Jose Antonio Rueda um den GP-Kurs von Jerez. Als gäbe es kein Morgen, hatte der KTM-Ajo-Youngster das Feld deklassiert. Die Startnummer 99 war fast eine Sekunde schneller als Teamkollege Alvaro Carpe.
Eine ebenfalls lesenswerte Nachricht verschickte Rookie Ruche Moodley. Der letztjährige Red-Bull-Rookies-Cup-Pilot hatte das FP1 auf Platz 5 beendet. Botschaft 3 – Noah Dettwiler ist fit! Der in Katar auf seine KTM zurückgekehrte Schweizer fuhr schneller als jemals zuvor in Jerez und landete auf einem überzeugenden 11. Platz. Damit stand für die #55 erstmals ein direkter Einzug ins Q2 zur Debatte.
Nicht bestätigt hatten sich die Befürchtungen der Piloten einer noch nicht idealen Strecke nach den Überschwemmungen vor wenigen Wochen. Runde 1:44,2 lag bereits 0,3 s unter der Q2-Bestzeit von 2024.
Bei nun endgültigen idealen Bedingungen fand wieder Jose Antonio Rueda den besten Einstieg in das 35-minütige Zeittaining. Während die weiteren Moto3-Spitzenfahrer Luca Lunetta, David Almansa und Raul Fernandez nach gut zehn Minuten schon einmal von ihren Honda-Rennern geflogen waren, kehrte Rueda als klarer Führender zu einem ersten Stopp in die Box zurück. Dem Spanier folgten mit Honda-Asia-Hoffnung Furusato und KTM-Pilot Yamanaka zwei Japaner. Rookie Moodley hielt sich zunächst erneut weit vorne auf Platz 6. Noah Dettwiler bestätigte auch in den ersten Runden des Zeittrainings seine gute Verfassung. 1,1 s Rückstand bedeuteten zur Halbzeit die letzte der 14 Q2-Positionen.
Kurios der Auftritt von Riccardo Rossi auf der Honda der Snipers-Mannschaft. Der Italiener scheiterte mehrfach daran, eine gezeitete Runde zu absolvieren. Die Technik der 250er-Honda spielte dem Team einen Streich und verweigerte den Dienst.
Probleme plagten auch die deutsche Mannschaft von Intact GP. Auch der schnelle David Munoz tauchte zunächst nicht mit einer brauchbaren Rundenzeit auf. Besser lief es für Rookie und Teamkollege Guido Pini auf Position 12.
Knapp zehn Minuten vor der Flagge formierte sich das Feld der 25 Fahrer für den letzten Schlagabtausch. Erster Jubel war aus der Garage von BOE Motorsports zu hören. Neueinsteiger Moodley war auf Platz 2 vorgestoßen. Nur eine Minute später wurde der Südafrikaner von den beiden Aussies Roulstone und Kelso verdrängt.
Noah Dettwiler wollte sein Weiterkommen nicht dem Glück überlassen. Der junge Baseler verbesserte sich aus eigener Kraft auf Platz 12. Doch als Dettwiler zu Boden ging, wurde es nochmals spannend. Doch die Pace des CIP-KTM-Fahrers reichte – als 13. zog der 19-Jährige erstmals ins Q2 ein.
Einen starken Schlussspurt zeigten auch Munoz auf 6 und Pini (12.) für Intact GP. Beide ziehen direkt weiter ins Q2.
An der Spitze zeigte Jose Antonio Rueda seine Ambitionen. Vier Minuten vor Ende der Session zauberte der KTM-Pilot eine 1:43,770 min auf den Asphalt und war damit unfassbare 1,042 schneller als Teamkollege Carpe, der sich ebenfalls wieder stark in Szene setzen konnte.
Schlechter als schlecht lief es derweil für den zum Saisonstart sehr hoch eingeschätzen Luca Lunetta. Der Italiener, der für das Team von Paolo Simoncelli eine Honda bewegte stürzte in der Schlussphase ein zweites Mal – Lunetta muss nun im Q1 antreten.
Keine Veränderungen in den letzten beiden Runden gab es auch dank mehrerer gelber Flaggen. Der überragende Jose Antonio beendete den Freitag vor Carpe, Furusato, Yamanaka und Roulstone als Schnellster.
Bemerkenswert: Mit Carpe (2.), Moodley (9.), Perrone (11.) und Pini (12.) schaffen es gleich vier Neueinsteiger in die Top-14.
Ergebnisse Moto3 Jerez, Zeittraining (25. April):
1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 1:43,770 min
2. Alvaro Carpe (E), KTM, +1,042 sec
3. Taiyo Furusato (J), Honda, +1,057
4. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +1,077
5. Jacob Roulstone (AUS), KTM, +1,214
6. David Munoz (E), KTM, +1,223
7. Angel Piqueras (E), KTM, +1,281
8. Joel Kelso (AUS), KTM, +1,290
9. Ruche Moodley (ZA), KTM, 1,321
10. Adrian Fernandez (E), Honda, +1,383
11. Valentin Perrone (ARG), KTM, +1,383
12. Guido Pini (I), KTM, +1,441
13. Noah Dettwiler (CH), KTM, +1,752
14. Joel Esteban (E), KTM, +1,820