Kiefer-Team: Von Unruhen in Venezuela nicht betroffen
2008 hat Kiefer Racing mit Stefan Bradl in Doha (Platz 3 im 125-ccm-Rennen) den ersten WM-Podestplatz gefeiert. 2011 gewann der deutsche Rennstall mit Stefan Bradl die Moto2-WM. «Das waren noch Zeiten», seufzt Teambesitzer Stefan Kiefer.
Jetzt sind die mageren Jahre angebrochen. Sie begannen 2012 mit dem Max-Neukirchner-Desaster in der Moto2-Klasse und setzten sich 2013 mit den punktelosen Moto3-Piloten Florian Alt und Toni Finsterbusch fort.
Beim Katar-GP 2014 zeigte Newcomer Luca Grünwald mit Rang 22 im Rennen eine Aufwärtstendenz. Der Bayer war schon 2012 beim Sachsenring-GP als Wildcard-Pilot im Freudenberg-Team Achter geworden, er wird auch bei Kiefer seinen Weg machen.
«Mit Luca wird es schon klappen», ist auch Stefan Kiefer überzeugt. «Er versucht immer noch, die Kalex-KTM besser zu verstehen.»
Mit dem 19-jährigen Venezolaner Gabriel Ramos hat sich Kiefer Racing allerdings einen Problemfall eingehandelt, nicht nur wegen der mässigen Resultate und so mancher unerklärlicher Fehler – wie den Sturz in der Aufwärmrunde zum Katar-Qualifying.
Ramos' Vater José soll über die Banco de Venezuela den Grossteil des ohnedies knappen Kiefer-Budgets für die WM-Saison 2014 finanzieren. Jetzt herrschen aber in Venezuela momentan bürgerkriegsähnliche Zustände, die Proteste gegen Präsident Maduro werden immer gewalttätiger.
«Natürlich mache ich mir Gedanken, ob das Sponsorgeld aus Venezuela immer pünktlich eintreffen wird», räumt Stefan Kiefer ein. «Aber bisher wurden alle Vereinbarungen eingehalten, bisher ist alles super seriös. Bisher sieht es ganz gut aus. Aber es kann natürlich ärgerlich werden, wenn zum Beispiel plötzlich von der Regierung die Devisenausfuhr blockiert wird.»