Efren Vazquez: «Utopische Vorstellungen»
Efren Vazquez mit Crew-Chief Norman Rank, der ihn zu Kiefer begleitet; im Hintergrund Dirk Heidolf
Der spanische Moto3-Star und WM-Vierte Efren Vazquez wusste Ende Oktober nach seinem Sieg beim Malaysia-GP noch nicht, ob seine GP-Karriere 2015 eine Fortsetzung finden würde, trotz der beiden GP-Siege in Indianapolis und Sepang.
Der 28-jährige Baske fühlte sich von SaxoPrint-RTG-Teammanager Dirk Heidolf verschaukelt. Man habe ihm in Misano einen Teamplatz für 2015 zugesichert. Und er sei aus allen Wolken gefallen, als Aleix Masbou zwei Wochen später beim RTG als Vazquez-Nachfolger präsentiert wurde.
Vazquez drohte dann die Verbannung in die Supersport-WM.
Doch sein Triumph in Malaysia öffnete ihm neue Türen. Zuerst bot ihm Calvo-Husqvarna-Team einen Platz an, dann offerierte ihm Kiefer Racing eine Werks-Honda.
Der deutsche Ex-Rennfahrer Andreas Leuthe hat die Verhandlungen rund um Efren Vazquez mitverfolgt, er ist seit dem Assen-GP Berater und Verhandlungsführer von Mahindra Racing.
«Ich war in Verhandlung mit Dirk Heidolf, da Mahindra an einer Zusammenarbeit mit dem RTG für 2015 interessiert war», schilderte Andreas Leuthe gegenüber SPEEDWEEK.com. «Des weiteren war Mahindra auch an Vazquez interessiert. Daraufhin haben wir mit RTG ein Gentlemen's Agreement vereinbart, dass Mahindra nicht direkt mit Efren verhandeln wird, da RTG für 2015 auf Mahindra umsteigen könnte. Dies passierte alles beim Brünn-GP. Der Deal mit Aspar Martinez zur Übernahme des Mahindra-Werksteams war damals schon besiegelt. Nachdem uns vom RTG in Silverstone mitgeteilt wurde, dass sie 2015 bei Honda bleiben werden, haben wir von Mahindra und das Aspar-Team gemeinsam mit dem Management von Efren Vazquez verhandelt. Das Management von Efren bekam ein äusserst lukratives Angebot von Aspar, was aber an utopischen Vorstellungen seitens des Managements von Efren scheiterte.»
Leuthe weiter: «Das Verhandlungsgebaren im Unfeld von Vazquez war sehr unprofesionell, um nicht zu sagen überheblich; es war vom wirklichen Marktwert des Fahrers um Lichtjahre entfernt. Ich denke, dass die Situation von Vazquez auch seinem überheblichen Management anzulasten ist und nicht nur anderen Parteien, wie es von Efren dargestellt wird.»