Philipp Öttl: «Körperliches von Mentalem getrennt»
Philipp Öttl hatte seit Anfang der Saison 2014 mit enttäuschenden Ergebnissen und der Abstimmung seiner Kalex-KTM zu kämpfen, nachdem er 2013 mit vier Top-10-Platzierungen in den letzten sechs Rennen geglänzt hatte.
2015 erhält der Bayer eine reinrassige KTM. Durch diesen Wechsel und intensive Vorbereitung verspricht man sich wieder mehr Erfolg in der kleinsten Klasse. Nur Öttl hält in der Moto3-Klasse 2015 die deutsche Flagge hoch. Er muss sich jedoch im Vergleich zu 2014 stark steigern.
Das Öttl-Team trägt nun den Namen Schedl GP Racing und gehört Terrell Thien. «Wir haben nun eine echte KTM, aber in meinem Team hat sich von der Struktur her nichts geändert. Es gibt mir sehr viel Rückhalt, dass ich dieselben Menschen um mich habe. Ich habe im Winter sehr viel trainiert und ein paar Sachen anders gemacht als im Jahr zuvor. Das wird mir in dieser Saison sicher helfen. Die KTM ist auf jeden Fall ein Vorteil, denn KTM hat zehn Fahrer, die um Siege fahren können. Daher bekommen wir viel mehr Feedback. Es freut mich, dass KTM mir die Möglichkeit gibt, auf einem so konkurrenzfähigen Bike mein Können zu zeigen.»
Als Rookie zeigte Öttl 2013 sehr starke Leistungen und sammelte 34 WM-Punkte. «Meine erste WM-Saison war wirklich erfolgreich. Danach hatten wir uns viel vorgenommen und nicht genau analysiert, warum 2013 so gut gelaufen ist. Im Winter hatte ich nun sehr viel Zeit, um mich mit der Thematik zu beschäftigen. Ich wusste jedoch auch, dass ich das letzte Jahr abhaken muss. Dann habe ich mich auf die Vorbereitung konzentriert und meine Training umstrukturiert.»
Das neue Training beschreibt Öttl so: «Ich habe den körperlichen Bereich vom mentalen getrennt. Für die mentale Vorbereitung ist jetzt eine andere Personen zuständig. Zudem saß ich sehr viel auf Motorrädern, um meine Technik weiter zu verbessern. Im letzten Jahr kamen während der Saison viele Sachen zusammen. Das Bike gab mir kein Vertrauen mehr. Die Veränderungen machten es meist nur noch schlimmer. Ich habe jedoch weiter an meinem Fahrkönnen gearbeitet, sobald ich auf der Maschine saß. Das hilft uns in dieser Saison.»
2015 ist er der einzige deutsche Moto3-WM-Pilot. «In meiner ersten Saison waren wir noch vier Deutsche. Ich stieg zusammen mit Florian Alt auf. Davor fuhren wir drei Jahre im Rookies Cup zusammen, also gab es sicherlich Wettbewerb zwischen uns. Nun fühlt man sich in der Moto3-Klasse fast etwas allein», scherzte Öttl. «Es gibt genügend schnelle Fahrer aus allen Ländern. Es motiviert mich einfach der Wunsch, vorne dabei zu sein. Ein genaues Ziel festzulegen, ist schwierig. Ich will mich klar steigern, was notwendig sein wird. Wir haben ein gutes Paket, aber es wird nicht einfach.»