Alexis Masbou: «Honda hat unglaublich viel Leistung»
Masbou gewann den Grand Prix von Katar auf seiner Saxoprint-RTG-Honda nach einem äußerst knappen Windschattenduell gegen Enea Bastianini auf Platz 2. Nur 0,027 sec trennten die beiden Moto3-Piloten. Nach dem ersten Lauf führt er daher auch die Weltmeisterschaft an. Nun sprach er mit MotoGP.com über das Racing Team Germany, seine Honda und die weiteren Pläne für 2015.
Alexis, in Katar hast du die erste Pole-Position deiner Karriere geholt. Wie wichtig war dir diese Pole?
Extrem wichtig, denn das hat mir letztes Jahr an meinen Rennwochenenden gefehlt. Vor Saisonstart habe ich versucht, genau an diesem Aspekt zu arbeiten und dann mit der Pole hier anzufangen zeigt, dass sich das bezahlt gemacht hat. Auch wenn wir noch ganz am Anfang der Saison stehen und wissen, dass es nicht leicht wird, diese Leistungen bei jedem Grand Prix zu wiederholen, war es doch sehr beruhigend, so in die Saison zu starten.
Das Rennen war wieder einmal sehr eng. Hattest du einen Plan oder hast du improvisieren müssen?
Ich hatte eine Strategie. Das Rennen hat sich mehr oder weniger so entwickelt, wie ich das erwartet hatte. Ich wollte so lange wie möglich vorn dabei sein und mir die Reifen für das Finish einteilen. Leider habe ich fünf oder sechs Runden im Kampf mit Fabio Quartararo etwas an Boden verloren, konnte mich aber wieder an den vier, fünf Fahrern vor mir vorbeikämpfen. In den letzten drei Runden war meine Taktik die gleiche wie für die letzte, aber Anfang der letzten Runde wäre ich gern in einer besseren Ausgangsposition gewesen. Am Ende musste ich mehr Fahrer überholen, als ich gehofft hatte. Wir hatten einen ähnlichen Speed wie Bastianini und ich wusste, dass ich ihn vor der Linie schnappen kann.
Du führst nun die WM-Tabelle an und hast nach Brünn im letzten Jahr deinen zweiten Sieg geholt. Wie gehst du die nächsten Rennen an?
Es tut dem Selbstvertrauen schon gut, ich würde gern so weitermachen. Nach einem so guten Wochenende willst du immer weitere Pole-Positions, Siege und Podestplätze. Wir haben das erste Rennen gewonnen, aber das heißt noch gar nichts. Wir sind erst am Saisonstart, aber ich kann die USA und Argentinien kaum mehr erwarten. Dort wollen wir uns weiter verbessern.
Du hast 2015 ins Saxoprint Racing Team Germany gewechselt. Wie verlief die Umstellung?
Die ist sehr gut gelaufen. Wir haben vor der Saison einige Tests gehabt, um das Team zusammenzustellen. Mein Crewchief Marco Agostini musste die Honda neu kennenlernen. Und ich musste mein Team kennenlernen. Wir haben versucht, unsere Stärken zusammenzuwerfen, wir arbeiten gut zusammen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass das mit der Zeit noch besser wird.
Was ist an der diesjährigen Honda anders als an deinem letztjährigen Motorrad?
Wir haben die Motoren relativ früh erhalten, er ist besser als im letzten Jahr. Wir hatten gegen die KTM mit der Honda etwas Probleme beim Beschleunigen, aber das hat sich gebessert. Unser Motorrad hat jetzt unglaublich viel Leistung. Es ist immer schön, ein Bike mit Leistung zu haben. Am Chassis hat sich nicht groß etwas geändert, hier und da gab es ein paar Verbesserungen. Am Ende habe ich mehr Vertrauen als im letzten Jahr, hauptsächlich am Kurveneingang.
Es geht in wenigen Tagen nach Austin und dann direkt nach Argentinien. Wo liegt auf diesen Strecken der Schlüssel zum Erfolg?
Die beiden Strecken haben lange Geraden, daher werden wir wahrscheinlich wieder große Gruppen im Kampf um den Sieg sehen. Es wird in Austin vielleicht etwas leichter, einen Vorsprung herauszufahren, denn da gibt es einen ziemlich harten, langen Abschnitt. In Argentinien wird abhauen schwer, es wird eher so wie in Katar. Bei diesen Grands Prix wird sicher viel gekämpft, wie immer in der Moto3-Klasse.
Sicher ist es noch früh, nach den Zielen für diese Saison zu fragen und über den WM-Titel zu sprechen, aber was hast du dir vorgenommen?
Wie schon gesagt, wir haben im Winter hart daran gearbeitet, in den Trainings besser zu werden. Es ist immer wichtig, gute Zeiten hinzubekommen und in die ersten beiden Reihen zu kommen, um am Start des Rennens in der Spitzengruppe zu sein. Wir hoffen, dass wir so oft es geht auf das Podest kommen. Wir haben jetzt diesen Sieg in der Tasche und müssen jetzt weiter auf das Podest fahren, um viele Punkte zu sammeln.