Philipp Öttl: «Dafür gibt es eigentlich Strafen»
Nach Platz 16 im Qualifying war KTM-Pilot Philipp Öttl, der in den freien Trainings stets sehr starke Leistungen ablieferte, sehr enttäuscht.
Langsame Fahrer blockierten die Ideallinie. «Ich wollte zum Schluss nochmal auf den Medium-Reifen rausfahren, mit denen wir am Morgen gut zurechtgekommen sind. Wir gingen früher auf die Strecke als die anderen. Doch dann reihten sich viele Fahrer aus der Boxengasse vor mir ein. Dadurch konnte ich den frischen Grip des Reifens nicht nutzen. Normalerweise gibt es für die Warterei Strafen, aber es wird nichts passieren. Was soll man dazu noch sagen? Es gibt die klare Regel, dass sie nicht auf der Ideallinie sein dürfen, aber die Racedirection wird wohl nichts unternehmen.»
Doch der Bayer verschwieg auch eigene Fehler nicht. «Ich kam nicht so gut zurecht wie am Morgen. Natürlich wollte ich es besonders gut machen und war nicht so locker wie zuvor. Es war sehr schade, dass mir dann am Schluss noch so viele Fahrer in die Quere kamen. Ich war etwas unkonzentriert, so passieren auch Fehler», weiß Öttl.
Legt ihr Beschwerde bei der Racedirection ein? «Ja, ich werde schon zur Rennleitung gehen. Das geht so nicht. Es werden immer Strafen angedroht, aber gemacht wird nichts. Sie werden nicht auf mich hören, aber ich will es ihnen sagen.»
Was ist im Rennen von Position 16 aus möglich? «Es ist sicher einiges drin. Ich fahre schon das gesamte Wochenende konstante Rundenzeiten. Auf dem Sachsenring kann man nicht gut überholen, aber wenn das Feld zusammenbleibt, dann kann man schon was daraus machen. Die Pace passt.»
Peter Öttl: «Strafen werden nicht durchgeführt»
Auch Vater und Manager Peter Öttl, der im Schedl-Team auch für die Datenanalyse zuständig ist, fordert ein Durchgreifen der Racedirection. «Die Fahrer, die sich auf der Strecke anständig benehmen und sich an die Regeln halten, sind derzeit immer benachteiligt. Es werden Strafen angedroht, aber nicht durchgeführt. Wenn man sich an die Regeln hält und andere zerstören einem immer wieder eine gute Runde, dann hat das keinen Sinn. Wenn man nicht handelt, wird sich nichts ändern. Man hat es in Barcelona gesehen, als erst viele Fahrer einen Strafpunkt erhielten, der dann wieder gelöscht wurde.»
«Das Ergebnis im Qualifying kam durch eine Kombination verschiedener Dinge zusammen», erklärte Peter Öttl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wenn viele kleine negative Dinge zusammenkommen, dann ist es nicht mehr Platz 4, sondern eben Platz 16. Doch der Rückstand ist nicht groß. Der Startplatz ist keine Katastrophe, das Rennen ist erst Sonntag. Es ist sicher sehr viel möglich. Nun müssen wir uns sammeln, weiterarbeiten und zur Ruhe kommen. Ich bin sicher, dass Philipp am Sonntag ein gutes Rennen fahren wird.»