Peugeot-Team: Eigentümer Ingo Prüstel setzt Zeichen
In Barcelona: Terrell Thien mit dem neuen Teameigentümer Ingo Prüstel
Der sächsische Transport-Unternehmer Ingo Prüstel hat jetzt alle Anteile der SP Racing GmbH übernommen, die von Heidolf, Fischer, Beierlein, Keller, Pierre Dostmann und vom bisherigen Geschäftsführer Meinhardt Rudolph gegründet wurde und welche bisher das Peugeot-Saxoprint-Team einsetzte.
Somit wurde ein Schlusstrich unter die unselige Vergangenheit gezogen, die Racing Team Germany GmbH als Betreiber des Vorgänger-Teams Racing Team Germany ist im Frühjahr in die Insolvenz geschlittert; es wurden Verbindlichkeiten von 750.000 Euro hinterlassen.
Jetzt hat Ingo Prüstel einen Neuanfang gewagt. Seit letzten Mittwoch heißt der Rennstall Prüstel Grand Prix Team.
Es besteht ein Zwei-Jahres-Vertrag mit Peugeot, der auch die Saison 2017 einbezieht und eingehalten wird. Es wird aber mit Mahindra verhandelt, damit endlich eine technische Gleichbehandlung sichergestellt wird. In den vergangenen Monaten fühlte sich das Peugeot-Team bei Weiterentwicklungen oft stiefmütterlich behandelt.
Die MGP3O-Maschinen von Mahindra und Peugeot sind baugleich, Mahindra hat 51 Prozent von Peugeot Motocycles gekauft.
«Wir werden als neuer Eigentümer das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit wieder herstellen», hat sich Teambesitzer Prüstel vorgenommen. «So habe ich auch unsere Spedition aufgebaut, mit diesem Motto bin ich immer gut gefahren.»
Am vorletzten Sonntag schauten sich die beiden Saxoprint-Geschäftsführer den Grand Prix auf dem Sachsenring an. Prüstel: «Ob Saxoprint für 2017 weitermacht, steht noch nicht fest. Es gibt eine Option für die kommende Saison. Ob sie eingelöst wird, werden wir bis zum Misano-GP erfahren. Wir müssen das Team jetzt auf solide Füsse stellen, die Negativschlagzeilen müssen aufhören, die Vergangenheit muss abgehakt werden. Mit Terrell Thien haben wir einen bewährten Teammanager und mit Toni Gruschka einen renommierten Technikchef. IRTA und Dorna unterstützen unser neues Projekt.»
Was die Fahrer betrifft, so wird Alexis Masbou für 2017 ersetzt; der Schotte John McPhee soll bleiben. «Wir stehen in Verhandlungen», sagte dessen Manager Peter Ball von der «Racing Steps Foundation».
Mit Platz 6 in Sachsen erlebte McPhee einen Lichtblick. «John fährt natürlich im Regen immer gut», attestierte Peter Ball. «Aber das neue Getriebe gibt ihm auch mehr Vertrauen. Er weiß jetzt, dass beim Runterschalten und Anbremsen nicht dauernd die Gänge rausspringen.»