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Die Ausstellung von Kinigadners MX-Bikes

Von Thoralf Abgarjan
Heinz Kinigadner in seinem KINI-Shop in Wiesing am Eingang zum Zillertal

Heinz Kinigadner in seinem KINI-Shop in Wiesing am Eingang zum Zillertal

In den Räumen des KINI-Shops in Wiesing am Eingang zum Zillertal sind diverse technische Leckerbissen zu bewundern. KTM-Werks-Bikes und auch jene Yamaha, mit der Kinigadner seinen ersten Grand-Prix-Sieg errang.

«Hier über den Büros haben wir die Kini-Historie aufgebaut und von meinen Brüdern, von Hannes und von mir ein paar Stücke ausgestellt», erklärt der zweifache Motocross-Weltmeister Heinz Kinigadner, der am 28. Januar 60 Jahre alt wurde. «Die Sammlung ist nicht ganz komplett. Zum Beispiel steht mein Motorrad aus der Saison 1985, mit dem ich Weltmeister geworden bin, jetzt in der Motohall in Mattighofen

«Mein erstes Werksmotorrad war eine österreichische Puch. Leider gibt es diese Marke auch schon nicht mehr. Bei Puch bin ich von 1979 bis 1981 gewesen, habe dort insgesamt vier Staatsmeistertitel geholt und bin 1981 meine erste WM-Saison gefahren. Diese habe ich auf Anhieb als Fünfter beendet. Das war ein Riesenerfolg und es war auch ein sehr, sehr gutes Motorrad», sagt Kini.

«Da oben haben wir den Schwachpunkt in meiner Karriere, eine japanische Yamaha. 1982 war leider bei KTM kein Platz für mich, mit Puch habe ich mich nicht mehr ganz vertragen, also musste ich ein Jahr mit Yamaha einlegen und habe relativ schnell mit einer wirklich serienmäßigen Maschine meinen ersten Grand-Prix-Sieg in Maggiora geholt. Das war ein Riesen-Highlight. Dann ist in der Saison leider nicht mehr viel gegangen. Aber das war schon gut.»

Obwohl Kinigadners Yamaha ein reines Serienmotorrad war, war dieses Bike zu ihrer Zeit eines der innovativsten Bikes. Damals fanden wahre Technikrevolutionen statt:

Die Neuerungen der 1982er Yamaha:
- Wasserkühlung
- YPVS (Yamaha Power Valve System), Auslasssteuerung für stark verbessertes Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich.
- verbesserter Membraneinlass
- neu entwickelte, progressiv wirkende Zentralfederung mit Umlenkwippe, welche das Cantilever-System mit Dreieckschwinge ablöste.
- 43mm Standrohre der Vordergabel
- über den Tank gezogene Sitzbank
- damals neues (bis heute erhaltenes) Konzept der seitlich angebrachten rechteckigen Startnummerntafeln

Interessant: Obwohl Yamaha 1982 so viele Innovationen brachte, startete Danny Laporte in der WM noch mit dem luftgekühlten Bike und wurde damit Weltmeister vor Georges Jobé, der bereits mit der wassergekühlten Suzuki unterwegs war.

Die 1982er Yamaha, die in Kinis Shop in Wiesing am Eingang des Zillertals steht, hatte noch einen entscheidenden Nachteil: Der Kühler war am Steuerkopf hinter dem Nummernschild angebaut. Dadurch wurde das Motorrad kopflastig. Bereits 1983 änderte Yamaha das Konzept und verlegte den Kühler zweiteilig symmetrisch neben den Tank, so wie es Suzuki vormachte und wie es bis heute Standard ist. 1983 wurde dann das Jahr von Jobé. Laporte bekam jetzt zwar auch die Wasserkühlung, aber Jobé war in diesem Jahr einfach unschlagbar.

1984 und 1985 wurde Heinz Kinigadner Weltmeister in der 250-ccm-Klasse. Kinis Bike steht heute in der KTM Motohall in Mattighofen. In der Saison 1986 wechselte der Tiroler als zweifacher Weltmeister in die 500er-Klasse. Die 500er Werksmaschine steht noch als Ausstellungsstück in Kinis Laden.

«Das ist die originale KTM, mit der ich 1986 und 1987 in der 500er WM gefahren bin. Aufgrund meiner damals schon vielen Verletzungen hat es in der Klasse nicht mehr so gut geklappt», schildert der Tiroler.

Im Film erklärt Heinz Kinigadner auch die Ausstellung seiner Rallye-Motorräder, mit denen er diverse Wettbewerbe bestritten und auch gewonnen hat. Wenn Sie in Tirol unterwegs sind, sollten Sie sich diese technischen Leckerbissen nicht entgehen lassen. Von der Inntal-Autobahn, Ausfahrt Wiesing, sind es nur wenige Minuten bis zu Kinis Shop, in dem Motocross-Geschichte hautnah zu erleben ist.

Heinz Kinigadner stellt seine Motorräder vor:

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