R.I.P: Gunter Frohn (79) tödlich verunglückt
Nach ersten Informationen ist der 79-jährige Gunter Frohn aus Treppendorf mit einem Quad verunglückt. Gunter Frohn gehörte zu den aktivsten Pionieren des deutschen Motocross-Sports, der noch viele Zukunftspläne hatte.
Während der deutschen Teilung machte sich Gunter Frohn als Importeur von Suzuki-Motorrädern nach Ostdeutschland einen Namen, was zu Zeiten des Kalten Krieges und des eisernen Vorhangs eine besondere Herausforderung und Leistung war und ein besonderes Maß an 'kreativem Ungehorsam' erforderte. Mehr darüber erfahren Sie in diesem Artikel. Gunter selbst war nicht nur ein erfolgreicher Fahrer, sondern auch ein begnadeter Techniker, der über Jahrzehnte an der Spitze des Sports der DDR mitmischte. In seiner Fahrergeneration waren neben Paul Friedrichs Sportlerpersönlichkeiten wie Heinz Hoppe, Helmut Schadenberg, Torsten Wolff, Klaus Hünecke, Harald Pfeil, Jens-Uwe Jahnke, Egbert Böhme und viele andere Sportlerpersönlichkeiten aktiv.
Gunter Frohn war bis zu seinem letzten Tag ein Suzuki-Mann durch und durch. Er gehörte zu den Strippenziehern hinter den Kulissen, die das Talent Ken Roczen von Kindheit an erkannten und unterstützten. Ken Roczens Vater Heiko Klepka gehörte schon zu DDR-Zeiten zum Kreis der Sportlerkollegen, die Gunter mit Suzuki-Ersatzteilen versorgte und damit eine enge Beziehung aufbaute, die bis heute Bestand hatte. Gunter hatte Kontakte bis ins Suzuki-Werksteam von Sylvain Geboers bis Stefan Everts. Mit Roger De Coster verband ihn bis heute eine enge Freundschaft. Als sich Suzuki 2017 aus der WM verabschiedete, blieb er den Gelben nicht nur treu, sondern er reiste nach Amerika, um dabei zu sein, wenn Kenny vor 80.000 Zuschauern das Football-Stadion rockte.
Als Ken Roczen 2023 in Ernée zum Motocross der Nationen wieder für Deutschland antrat, machte er sich mit seinem Bulli auf den Weg nach Frankreich, um Ken zu unterstützen. Bekanntlich gewann Kickstart-Kenny die Einzelwertung der MXGP-Premiumklasse. Der rastlose Gunter hatte noch viele Pläne: Zum bevorstehenden Deutschland-Grand-Prix am 2. Juni im Talkessel hat er den früheren KTM-Werksfahrer Vladimir Kavinov aus dem Krisengebiet der Ukraine eingeladen und sich auch um seine Einreiseformalitäten gekümmert.
So wird uns Gunter Frohn als der Suzuki-Mann in Erinnerung bleiben, der bis zuletzt umtriebig auf den Rennstrecken in Deutschland und der Welt zu Hause war, immer hilfsbereit, fröhlich und gut aufgelegt. Gunter, wir werden dich schmerzlich vermissen, aber nie vergessen!