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Pit Beirer (KTM): «Die Gegner nehmen uns ernst»

Von Frank Aday
Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM, war am Montag gemeinsam mit Mike Leitner zu Gast bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auf ServusTV. Dort sprachen sie ausführlich über ihr MotoGP-Projekt.

2017 wird erstmals mit KTM ein rein österreichisches Werksteam in der Königsklasse der Motorradweltmeisterschaft an den Start gehen. Als kleiner Vorgeschmack wird das Team aus Mattighofen beim Saisonfinale in Valencia mit einer Wildcard an den Start gehen. Der Finne Mika Kallio wird die RC16 beim MotoGP-Saisonfinale pilotieren, bevor sich beim MotoGP-Test am Dienstag danach erstmals die neuen Werkspiloten Pol Espargaró und Bradley Smith auf die MotoGP-KTM schwingen werden.

In der TV-Sendung «Sport und Talk aus dem Hangar-7» auf ServusTV sprachen Pit Beirer und Mike Leitner ausführlich über die Herausforderungen des MotoGP-Projekts.

Wie sieht das Ziel für den Wildcard-Einsatz mit Kallio aus? «Wir wollen das Bike ins Ziel bringen. Dann hätten wir den aktuellen Rückstand auf dem Papier stehen und wichtige Daten gesammelt. Aber ich weiß, dass Mika Kallio in Richtung WM-Punkte schielt», erklärte Beirer.

KTM wird 2017 in allen drei Klassen der Motorradweltmeisterschaft vertreten sein. Die Österreicher wollen in jeder Kategorie so schnell wie möglich an die Spitze. «Der olympische Gedanke steht nicht im Vordergrund. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und wollen Erfolg haben. Aber jetzt ist erst einmal Demut angesagt. Wir nehmen es mit den Größten in deren Spezialdisziplin auf. Wir stellen uns zunächst einmal ganz hinten an. Aber dort werden wir uns nicht zu lange aufhalten, das verspreche ich», betonte Beirer.

Die Konkurrenz in der MotoGP-Klasse ist wachsam, was den Einstieg der Österreicher in die Königsklasse betrifft. 2014 und 2015 hatte Ducati die Open-Class-Vorteile genutzt, um zurück an die Spitze zu kommen. Es gelten für Einsteiger wie KTM nun klare Regeln, was die Zugeständnisse, wie beispielsweise die Motorenweiterentwicklung während der Saison, betrifft. Bei zu vielen Erfolgen – wie 2016 bei Suzuki – verliert ein Hersteller diese Zugeständnisse für die nächste Saison. «In den Meetings werden schon Regeln beschlossen, damit wir keinen zu großen Vorteil haben. Wir fühlen uns also von den Gegnern ernst genommen. Die Teams nehmen uns wahr», weiß Beirer.

«Es wird Rad an Rad, Ellbogen an Ellbogen gekämpft. Jetzt, wo sich die MotoGP-Klasse auf einem derartigen Niveau befindet, ist es der richtige Moment, um einzusteigen», ist Beirer überzeugt. «Alleine schon, dass wir hier sitzen und sagen können, dass in Valencia ein fertiges MotoGP-Bike steht, ist eine unglaubliche Sache. Jawohl, wir sind bereit für die MotoGP und freuen uns, dass es los geht.»

2017 tritt KTM mit Brad Binder und Miguel Oliveira im Team Red Bull Ajo auch in der Moto2-Klasse an. «Unser Ziel ist es, einen Fahrer vom Rookies Cup bis zur MotoGP zu begleiten und mit ihm Titel zu holen. Deshalb ist unser Team in der Moto2-Klasse eine wichtige strategische Maßnahme. Denn wenn man dann Jungs wie Brad Binder an andere Teams abgeben müsste, da blutet einem das Herz.»

«Das KTM-MotoGP-Motorrad hat das Potenzial, eher der der wildere, brutalere Typ zu sein», sagte Mike Leitner, Vice President Onroad, über die Charakteristik der RC16. «KTM versucht, mit einem Stahlrahmen seinen eigenen Weg zu gehen. Der Stahlrahmen ist eine Firmen-Philosophie, wir haben viele gute Erfahrungen damit gemacht. Super wäre natürlich, wenn irgendwann einmal ein Österreicher auf unserem MotoGP-Bike sitzt. Aber den müssen wir zuerst einmal finden und aufbauen. Das ist ein langfristiges Projekt.»

Auch Moto3-Weltmeister Brad Binder war bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» zu Gast. «Vielleicht braucht es ein paar Rennen, vielleicht ein paar Jahre. Aber irgendwann wird es KTM auch in der MotoGP-Klasse ganz an die Spitze schaffen», ist der Südafrikaner überzeugt.

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