Chris Vermeulen & Maverick Vinales im Doppelinterview
2007: Chris Vermeulen ging übers Wasser
Suzuki musste lange auf den nächsten Sieg in der MotoGP warten. Sehr lange. Im Regenchaos von Le Mans 2007 triumphierte der Australier Chris Vermeulen, danach kehrte eine bis 2016 andauernde Durststrecke ein. Erst Maverick Vinales gelang mit der GSX-RR in Silverstone der nächste Sieg.
Vermeulen fiel ein Stein vom Herzen.
Chris Vermeulen: Nachdem Maverick gewonnen hat, war ich unglaublich happy und viele Medien-Vertreter haben mich angerufen und gefragt, ob ich mich freue oder enttäuscht bin. Ich habe gesagt, dass das einzige, worüber ich enttäuscht bin, ist, dass es für Suzuki so lange gedauert hat, wieder einen Sieg zu holen.
2014 kehrte Suzuki in Valencia mit einer Wildcard zurück und mauserte sich in nur anderthalb Jahren vom Underdog zum Podestanwärter – und das Woche für Woche.
Maverick Viñales: Na klar bin ich richtig happy und auch stolz auf die Arbeit, die wir mit dem Team gemacht haben. Von einem Motorrad, welches am Anfang ziemlich weit zurück lag, sind wir nun bei einem, welches konstant vorn mitfahren kann. Es war sehr viel Arbeit, aber wir haben das sehr gut gemacht.
CV: Ich denke aus dem Gesichtspunkt, dass Suzuki so viele Jahre nicht dabei war und dann gleich auf das höchste Level kommen, auf welchem sie in sehr langer Zeit gewesen sind, zeigt, was für ein gutes Werk sie sind und wie konkurrenzfähig sie sein können. Auch Davide Brivio und das ganze Team, sie haben einen fantastischen Job gemacht und den erstklassig absolviert, das ist wirklich gut zu sehen.
Wie fühlt sich nun ein Rennsieg an – und gerade einer, bei dem die Wetten nicht gerade darauf liefen?
MV25: Das war geil, ein unglaublich tolle Gefühl, denn wenn du nicht erwartest zu gewinnen, ist das noch besser.
CV: Ich hatte in Le Mans das gleich Ding, es hat geregnet und wir hatten Probleme – und dann haben wir gewonnen. Für ein kleines Werk wie Suzuki bedeutet das... Ich denke, für mich hat das mehr bedeutet, als wenn man mit Yamaha und / oder Honda gewinnt.
Geht es dir da ähnlich?
MV25: Das bedeutet sehr viel, denn letztes Jahr war echt schwierig, wir hatten richtig viele Probleme und dieses Jahr fahren wir richtig gute Rennen. Wir sind in fast allen Rennen in den Top 4-5, das ist wirklich unglaublich gut.
Viñales ist noch im Kampf um den dritten WM-Rang 2016 involviert. Den könnte er dem Mann streitig machen, den er im kommenden Jahr im Movistar Yamaha MotoGP Team ersetzt: Jorge Lorenzo.
CV: Welches Ziel hast du für die WM? Denkst du, dass du es noch schaffen kannst?
MV25: Ich werde versuchen, den dritten Platz zu kriegen, aber das wird schwierig. Mit Platz vier wären wir alle schon richtig, richtig happy.