Aki Ajo: Was Jonas Folger von Zarco lernen kann
MotoGP-Rookie Jonas Folger hatte bereits bei seinem ersten MotoGP-Test in Valencia eine sehr starke Leistung gezeigt. Er landete auf Platz 10 vor seinem Tech3-Yamaha-Teamkollegen Johann Zarco. Folger war 0,067 sec schneller als der zweifache Moto2-Weltmeister und war somit bester Rookie. Auf die Bestzeit von Maverick Viñales büßte der Bayer 0,983 sec ein, auf sein großes Idol Valentino Rossi verlor er nur 0,239 sec.
Aki Ajo hat 2011 bereits mit Jonas Folger zusammengearbeitet. Obwohl sich die Wege von Folger und Ajo sehr bald wieder trennten, nachdem der Deutsche beim Teamchef in Ungnade gefallen war, kennt Ajo Folgers Potenzial. Daher war er auch von Folgers starken Leistungen auf der Tech3-Yamaha beim Valencia-Test nicht überrascht, wie er SPEEDWEEK.com verriet.
Folger zeigte schon früh und mehrmals sein großes natürliches Talent. Er ist auf jeder Art von Motorrad sofort unglaublich schnell. Die Frage ist, wie deutlich er sich nun noch steigern kann. «Ich stimme dir da völlig zu, dass Jonas sehr viel natürliches Talent hat. Das konnten wir schon oft beobachten. Sein Talent zeigt sich auch darin, dass er ein sehr gutes Gefühl für das jeweilige Bike aufbaut und das schneller als andere. Darum ist er bei schwierigen Bedingungen wie im Nassen sehr schnell und deshalb ist er auch nach dem Wechsel in eine andere Kategorie immer sofort schnell.»
«Ich ziehe nicht gerne Vergleiche, aber wenn wir gerade darüber reden, dann lass uns Johann und Jonas vergleichen. Sie werden 2017 schließlich als Teamkollegen immer im direkten Vergleich stehen. Jonas ist sofort schnell, aber er sollte sich vielleicht die Arbeitsweise von Johann aneignen. Er sollte mehr für die Rennen arbeiten, also an der Konstanz. Johann war nämlich beim Test auf gebrauchten Reifen sehr schnell, das beachten die meisten Beobachter nicht», mahnt Ajo.
«Vielleicht kann Johann versuchen, sein erstes Gefühl für eine neue Maschine zu verbessern und seinen Kopf frei zu halten, um auch sofort schnell zu sein. Ich sehe bei diesen zwei Fahrern schon recht unterschiedliche Herangehensweisen», erklärte Ajo.
Eine Kombination aus den beiden würde also den perfekten Fahrer ergeben? «Ja, wahrscheinlich», lachte der Finne.