Jorge Lorenzo: Kräfteverhältnis wird sich einpendeln
Die neuen Einheitsreifen von Michelin bereiteten 2016 allen Fahrern auf gewissen Strecken Probleme. Doch vor allem Jorge Lorenzo litt mit seinem präzisen Fahrstil, der hohe Kurvengeschwindigkeiten ermöglicht, unter dieser Veränderung.
«Es ist normal, dass es 2016 einige Probleme mit den Reifen gab, denn Michelin war lange Zeit nicht in dieser Klasse dabei», erklärt Lorenzo. «Mit diesen Bikes, die so schwer und schnell sind und außerdem noch so hohe Kurvengeschwindigkeiten erlauben, haben sie auf fast jeder Strecke Probleme erlebt. Doch nun haben sie viele Erfahrungen gesammelt. Nun werden sie besser in der Lage sein, passende Reifen für jede Strecke im Kalender zu liefern. Die Probleme werden geringer sein. Wir werden mehr Grip, bessere Haltbarkeit und weniger Graining haben. (Anm.: Beim Graining bilden sich auf dem Reifen kleine Gummikörner.)»
2016 haben sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Fürchtet Lorenzo 2017 ähnliche Probleme wie in der vergangenen Saison? «Natürlich haben sich durch einen neuen Reifenlieferanten viele Dinge verändert. Der Grip, das Verhalten der Reifen – vor allem im Regen. In Kombination mit der neuen Elektronik führte das zu mehr unterschiedlichen Siegern und weniger konstanten Ergebnissen bei den Top-Fahrern. Wenn die Reifen wieder konstanter und berechenbarer funktionieren, wird sich auch das Kräfteverhältnis unter den Fahrern wieder beim Stand wie vor zwei oder drei Jahren einpendeln», ist Lorenzo überzeugt.
In der vergangenen Saison konnten neun unterschiedliche Fahrer siegen: Jorge Lorenzo, Valentino Rossi, Jack Miller, Marc Márquez, Andrea Iannone, Cal Crutchlow, Maverick Viñales, Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso. Der bisherige Saisonrekord in der Königsklasse waren acht Sieger – im Jahr 2000. Damals siegten: Kenny Roberts Jr., Garry McCoy, Valentino Rossi, Max Biaggi, Alex Barros, Alex Crivillé, Loris Capirossi und Norick Abe.