Valentino Rossi: «Verhältnis mit Viñales bleibt gut»
Valentino Rossi auf der 2017-Yamaha
Es sind arbeitsreiche und intensive Tage für Valentino Rossi, den Vizeweltmeister von 2014, 2015 und 2016. Am Donnerstag fand die Movistar-Yamaha-Teampräsentation in Madrid bei Telefónica statt. Tags darauf wurde ein Fotoshooting auf der Rennstrecke «Circuito de Jarama» abgewickelt, rund 35 km vom Flughafen Madrid Barajas entfernt, ein ehemaliger GP-Schauplatz.
Bei 2 Grad plus froren Rossi und Viñales erbärmlich in ihren Lederkombis, zwischen den Aufnahmen wurden sie in Wolldecken gehüllt.
Heute fliegt Rossi nach Asien, wo er für Yamaha PR-Auftritte bei den Importeuren in Indonesien, Vietnam und Kambodscha erledigt.
«Dann mache ich einen Kurzurlaub auf Bali, von dort geht’s zum Test in Sepang», schilderte der neunfache Weltmeister und 114-malige GP-Sieger.
In Sepang findet vom 30. Januar bis 1. Februar (Montag bis Mittwoch) das erste Kräftemessen in der Saison 2017 statt. Alle Teams und Fahrer werden dort versammelt sein.
Valentino, die Yamaha war 2016 in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr das schlagkräftigste Motorrad. Du hast seit Barcelona im Juni nicht gewonnen. Musst du selbst als Fahrer auch noch einmal zulegen?
Für mich als Fahrer ist es wichtig, dass ich nie aufhöre, mich zu verbessern. Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft ist zwar ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Aber ich habe ein paar Details verbessert, ich verstehe jetzt manches besser. Deshalb werde ich schon beim ersten Test in Malaysia nicht nur am Motorrad arbeiten, sondern auch bei mir selbst Verbesserungen anstreben, beim Fahrstil, bei der Position auf dem Motorrad. Ich werde mich bemühen, einen weiteren Schritt zu machen.
Du bist beim Valencia-Test im November mit der 2017-Yamaha nicht gerade erstklassig zurechtgekommen. Du warst nicht hingerissen von diesem Bike. Zwei Wochen später hast du in Sepang deine Meinung geändert. Kannst du uns das erklären?
Ähhh... Wir haben vor dem Valencia-Test null Informationen über das neue 2017-Bike gehabt. Wir haben eine größere Veränderung erwartet nach den Informationen, die aus Japan durchgesickert waren.
Deshalb waren alle im Team sehr neugierig, ich auch, als das neue Motorrad in die Box gerollt wurde. Aber wir haben keine auffälligen Neuigkeiten entdeckt, es war keine Revolution zu sehen, nur der übliche kleine Schritt. Die Maschine sah von außen genau so aus wie die alte. Ich habe nur minimale Unterschiede erblickt.
Dazu kommt, dass Valencia für mich persönlich immer eine mühselige Piste ist. Gleichzeitig ist es eine Strecke, auf der man das Potenzial eines neuen Rennmotorrads schwer abschätzen kann. Wir haben dann zwei Wochen später in Sepang mehr gearbeitet mit diesem Bike. Das war sehr nützlich.
Es ist immer noch so, dass kein riesiger Unterschied zur 2016-Version zu erkennen ist. Aber das Potenzial der neuen M1 ist hoch. Im Inneren verbergen sich einige Vorteile.
Du hast mit deinem Teamkollegen Jorge Lorenzo jahrelang nicht das beste Einvernehmen gehabt. Gibt es einen bestimmen Grund anzunehmen, dass das Verhältnis zu Maverick Viñales auf Dauer besser sein sollte?
Die Fights auf der Rennstrecke sind immer sehr hart, das weiß man, besonders gegen den Teamkollegen. Aber das Verhältnis abseits der Piste ist eine andere Geschichte.
Ich denke, wir können eine gute Beziehung aufrecht erhalten. Ja.
Man darf ja nicht vergessen: Als ich 2013 zu Yamaha zurückgekehrt bin, war mein Verhältnis zu Lorenzo nicht so schlecht. Wir sind auch vorher eine Zeit lang vernünftig miteinander ausgekommen. Aber am Saisonende 2015 ist die Situation eskaliert. da sind gravierende Probleme entstanden. (Er lacht).
Ich glaube, Maverick und ich, wir können gut miteinander umgehen. Wir haben uns auch vorgenommen, in der Box professionell aufzutreten. Miteinander können wir das Motorrad sicher leichter verbessern als im Alleingang.