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Hervé Poncharal: «Freue mich über den KTM-Einstieg»

Von Günther Wiesinger
Mit seinen MotoGP-Aufsteigern Jonas Folger und Johann Zarco hat Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal gute Aussichten auf den Sieg in der Rookie-Wertung. Er warnt aber: «Da sind noch andere starke Rookies.»

Dass Hervé Poncharal viel von seinen neuen schnellen Schützlingen Jonas Folger und Johann Zarco erwartet, machte der Tech3-Yamaha-Teambesitzer nach den drei Sepang-Testtagen deutlich. Mit Blick auf die ersten WM-Läufe in diesem Jahr erklärte er gegenüber SPEEDWEEK.com: «Das Ziel sind immer noch die Top-10.»

In der kombinierten Zeitenliste schaffte es Moto2-Champion Zarco nur knapp nicht unter die schnellsten Zehn. Der 26-jährige Franzose aus Cannes belegte mit 1:59,772 min mit nur 0,404 sec Rückstand auf die Bestzeit von Maverick Viñales den elften Platz. Gerade einmal fünf Tausendstelsekunden fehlten ihm auf die zehntschnellste Zeit von Ducati-Star Jorge Lorenzo.

Zarcos Teamkollege Jonas Folger reihte sich mit 2:00,312 min auf Gesamtrang 15 ein und blieb damit mehr als eine halbe Sekunde langsamer als der Franzose. Allerdings war der Deutsche am Mittwoch meist mit 18 Litern Sprit im Tank und auf gebrauchten Reifen unterwegs, weil er eine Rennsimulation absolvierte. Entsprechend zufrieden war er denn auch mit seiner Leistung.

Trotz des erfolgreichen Tests und seiner ehrgeizigen Zielvorgaben will Poncharal aber nicht von einem teaminternen Wettkampf um den diesjährigen Rookie-Titel in der WM-Königsklasse sprechen: «Man muss immer vorsichtig sein mit solchen Erwartungen.»

Der Franzose ist überzeugt: «Auch Alex Rins ist ein sehr starker Fahrer. Er erlebte in Valencia ein Desaster und war am ersten Tag in Sepang relativ weit weg von der Spitze. Doch dann hat er sich in der Folge stark verbessert. Wir wissen auch, dass das Bike von Rins sehr, sehr gut ist. Er wird also sicher mitkämpfen und den Kampf um den Rookie-Titel anheizen.»

Deshalb kommt Poncharal zum Schluss: «Ich bin mir sicher, dass Jonas, Johann und Alex sehr nahe beieinander sein werden.» Nicht ganz so überzeugt ist er hingegen von Aprilia-Aufsteiger Sam Lowes: «Bei Sam müssen wir abwarten, wie sich das Ganze entwickelt. Aber wir wissen auch bei ihm aus der Moto2, dass er schnell ist.»

Mit seinen beiden früheren Schützlingen Pol Espargaró und Bradley Smith (beide jetzt bei KTM) rechnet Poncharal – wenn auch nicht auf Anhieb. Über den Briten und den Spanier sagt er: «Ich weiss, dass sie beide schnell sind und viel Erfahrung haben. Was mich glücklich macht, ist die Tatsache, dass Pol jedes Mal lächelt, wenn ich mit ihm spreche oder ihn im Fernsehen sehe. Er scheint glücklich zu sein.»

Poncharal weiß: «Pol und Bradley wissen, dass ihr MotoGP-Motorrad neu ist. Sie sind nun in einem Werksteam und müssen sich vor aller Augen bewähren. Ich pflege zu beiden ein gutes Verhältnis und wünsche ihnen natürlich viel Glück für die Zukunft. Ich freue mich auch, dass KTM in der MotoGP-Weltmeisterschaft antritt. Ich habe Freude an diesem europäischen Hersteller, der Beachtliches geschafft hat, etwa in der Moto3-WM oder bei Rallye Dakar, wo sie zum 16. Mal hintereinander gewonnen haben. Sie werden sicher etwas Zeit brauchen, aber ich kann versichern, dass Bradley und Pol spätesten in der zweiten Saisonhälfte nah an uns dran sein und uns einen guten Fight liefern werden.»

MotoGP-Test in Sepang, kombinierte Zeitenliste aller drei Tage

1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,368 min
2. Andrea Iannone, Suzuki, 1:59,452
3. Marc Márquez, Honda, 1:59,506
4. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,553
5. Dani Pedrosa, Honda, 1:59,578
6. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,589
7. Álvaro Bautista, Ducati, 1:59,628
8. Casey Stoner, Ducati, 1:59,639
9. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,728
10. Jorge Lorenzo, Ducati, 1:59,766
11. Johann Zarco, Yamaha, 1:59,772
12. Alex Rins, Suzuki, 2:00,057
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,108
14. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,310
15. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,312
16. Héctor Barberá, Ducati, 2:00,352
17. Jack Miller, Honda, 2:00,439
18. Karel Abraham, Ducati, 2:00,445
19. Scott Redding, Ducati, 2:00,645
20. Loris Baz, Ducati, 2:00,873
21. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
22. Bradley Smith, KTM, 2:01,338
23. Sam Lowes, Aprilia, 2:01,341
24. Michele Pirro, Ducati, 2:01,382
25. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:01,658
26. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
27. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
28. Tito Rabat, Honda, 2:02,189

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