Tadayuki Okada: «MotoGP-Bikes einfacher zu fahren»
Der letzte Königsklasse-Titel auf einer Zweitakt-Maschine ging 2001 an Honda-Pilot Valentino Rossi. Im selben Jahr endete auch ein bedeutender Karriereabschnitt für Tadayuki Okada, den WM-Zweiten der 500-ccm-Klasse 1997. «2001 habe ich meine Karriere in der Superbike-WM beendet, dann war ich in der ‹All Japan Championship› für Honda beschäftigt. Danach war ich vier Jahre Teammanager in der Britischen Superbike-Meisterschaft. Im Anschluss wurde ich MotoGP-Testfahrer. Meine gesamte Karriere war mit HRC verbunden.»
Die Viertakt-MotoGP-Ära begann 2002 und beendete die 500-ccm-Zweitakt-Ära, in der Okada seine Erfolge feierte. Inwiefern hat sich die Königsklasse verändert, seit du sie 2000 verlassen hast? «Zwischen Zweitaktern und Viertaktern besteht schon ein großer Unterschied. Die Viertakter sind viel einfacher zu fahren. Die Power wird bei den heutigen Maschinen in der Königsklasse viel dosierter freigesetzt, vor allem bei der 500-ccm-Honda explodierte die Power im höheren Drehzahlbereich regelrecht – sehr plötzlich. Dadurch war es sehr einfach, einen Highsider zu fabrizieren. Auch was die Elektronik betrifft, waren es andere Zeiten», blickte Okada im Gespräch mit SPEEDWEEK.com zurück. Der heute 49-jährige Japaner gewann sechs Grands Prix – zwei in der 250-ccm-Klasse und vier bei den 500ern, er stand 36 Mal auf dem Podest.
«Ich bin mir sicher, dass das Fahren an sich nun einfacher ist, aber es ist schwerer, eine schnelle Rundenzeit zu schaffen. Die Bikes verlangen nun einen ganz anderen Fahrstil. Die Unterschiede zu den 500-ccm-Zweitaktern sind sehr, sehr groß. Die heutige Königsklasse ist mit der zu meiner Zeit eigentlich nicht mehr zu vergleichen. Mit einer Ausnahme: Es fahren dort noch immer die besten Piloten auf den besten Bikes», versichert Okada.
Mittlerweile leitet Okada zwei WM-Teams: Das Idemitsu Honda Team Asia in der Moto2-Klasse und die Moto3-Truppe Honda Team Asia für die 2017 Takaaki Nakagami (Moto2), Khairul Idham Pawi (Moto2), Nakarin Atiratphuvapat (Moto3) und Kaito Toba (Moto3) antreten. «Mein wichtigster Rat an alle meine Fahrer ist aber gleich: So viel fahren wie möglich. Bei einem zweitägigen Test erwarte ich weit über hundert Runden, am besten hundert am Tag. Wenn sie das beachten, dann bauen sie sehr viel Selbstvertrauen auf und es wird viel einfacher für sie, ein passendes Set-up zu finden», sagt Okada.